12-Stunden-Tag: Flexibilität oder Ausbeutung?

Die Koalitionsverhandler von ÖVP und FPÖ setzen auf Flexiblere Arbeitszeiten der Österreicherinnen und Österreicher.
Die Koalitionsverhandler von ÖVP und FPÖ setzen auf Flexiblere Arbeitszeiten der Österreicherinnen und Österreicher.APA/ROLAND SCHLAGER
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Schwarz-Blau will flexiblere Arbeitszeiten, 12-Stunden-Tage und 60-Stunden-Wochen sollen möglich werden. Wer dadurch Vor- und Nachteile hat – und ob Österreich wirklich so unflexibel ist.

Wien. Des einen Leid ist des andren Freud. Während Arbeitnehmervertreter ob der geplanten schwarz-blauen Arbeitszeitgesetz-Reform aufschreien, bezeichnen sie Vertreter der Wirtschaft als unabdingbar. Nur so könne der Standort Österreich attraktiver werden – und außerdem würde die neue Flexibilität auch Arbeitnehmern viele Vorteile bringen, wird argumentiert. Aber wem würde die Gesetzesänderungen nun wirklich nützen? Wem schaden? Und ist Österreich wirklich so unflexibel?

1. Wie sieht das vorgeschlagene Arbeitszeitmodell von Schwarz und Blau nun genau aus?

Die tägliche Höchstarbeitszeit soll mittels Gleitzeitregelung auf zwölf Stunden angehoben werden können – das hat neben FPÖ und ÖVP übrigens auch die SPÖ in ihrem Wahlprogramm gefordert. Die gesetzlichen Ruhezeiten sollen verkürzt werden, 12-Stunden-Tage sollen bis zu fünfmal pro Woche möglich werden, also eine 60-Stunden-Woche salonfähig werden. Derartige Regelungen sollen künftig individuell und freiwillig zwischen Arbeitgeber und -nehmer bzw. Betriebsrat getroffen werden können.

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