Jerusalem-Entscheidung: IS droht mit Anschlägen

Islamisten drohen mit Bildern des Times Square in New York. Die Entscheidung Trumps, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, hatte Proteste ausgelöst.

Die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) hat den USA wegen der Jerusalem-Entscheidung von Präsident Donald Trump mit Anschlägen gedroht. "Wir werden euch mit den Flammen des Krieges verbrennen, die ihr im Irak, im Jemen, in Libyen, in Syrien und in Afghanistan entzündet habt", erklärte die Gruppe am Donnerstag über den Kurznachrichtendienst Telegram. Die Ankündigung war mit Bildern des Times Square in New York, eines mutmaßlichen Sprengstoffgürtels und eines Zünders unterlegt.

Die Entscheidung Trumps, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, hat in der gesamten arabischen Welt Proteste ausgelöst. Auch bei den meisten Verbündeten der USA stieß er auf Ablehnung.

So demonstrierten am Donnerstag in Athen rund 15.000 Menschen friedlich vor der US-Botschaft gegen die Jerusalem-Entscheidung. Es handelte sich hauptsächlich um Mitglieder der kommunistischen Gewerkschaft PAME sowie Mitglieder von Organisationen der in Griechenland lebenden Palästinenser.

Der künftige Status der zwischen Israelis und Palästinensern umstrittenen Stadt steht im Zentrum des seit Jahrzehnten andauernden Nahostkonflikts.

Der IS, der einst weite Teile Syriens und des Irak kontrollierte, wurde inzwischen militärisch auf einige wenige Wüstengebiete zurückgedrängt. Dort rechnen die Gegner der Organisation jetzt vermehrt mit Guerilla-Anschlägen. Extremisten, die sich zum IS bekennen, haben in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Anschläge in Europa, dem Nahen Osten, Afrika, Asien und den USA verübt. Erst am Montag reklamierte der IS einen Anschlagsversuch für sich, bei dem in New York drei Menschen und der Attentäter verletzt worden waren.

(Reuters)

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