"Was für lahme Jedi": Was internationale Kritiker über "Star Wars" schreiben

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Episode VIII kam bei den meisten Filmkritikern gut weg - vereinzelt gab es aber auch Verrisse. Das Urteil reicht von "entbehrlich" bis "hinreißend". Eine Presseschau.

Mit einer Bewertung von 94 Prozent auf der Filmkritik-Plattform rottentomatoes.com (das heißt: 94 Prozent aller Kritiken waren im Allgemeinen positiv) liegt der neue "Star Wars"-Film in der Gunst der Kritiker leicht höher als sein Vorgänger, "Das Erwachen der Macht" (93 Prozent). Eine andere Plattform, metacritic.com, gibt dem Film eine Wertung von 86 von 100 Punkten: In den meisten Zeitungen und Zeitschriften kam Episode VIII also überwiegend gut weg.

Nicht aber in allen: "Was für lahme Jedi", urteilte der deutsche "Rolling Stone". Es sei "traurig, wie ungelenk mit einigen Charakteren hantiert" werde. Und weiter im durchgehenden Verriss: "Müde, einfallslose Dialoge, nahezu Eins-zu-Eins aus dem 'Star Wars'-Pool übernommen."

Auch im "New Yorker" gab es eine negative Kritik von Richard Brody, der den Film "niedergebügelt" und "erschreckend purifiziert" fand: "Ich vermisse schmerzlich die pseudo-Shakespear'schen, dialektischen Streitereien und das erheiternde Gespür für CGI-Entdeckungen, die George Lucas' letzte Vorstöße in das Franchise prägten."

Zu lang?

"Variety" erklärte Episode VIII zum entbehrlichsten Kapitel der Weltraumsaga: Regisseur Rian Johnsons Leistung sei letztlich eine Enttäuschung, weil seine Visionen einer einheitlichen Markenästhetik zum Opfer gefallen seien. Der Film sei unterhaltsam - aber das Publikum könne ihn auch auslassen und bei Episode IX ohne die kleinste Verwirrung weiterschauen.

Der "Hollywood Reporter" urteilte viel milder: Der Film sei "im Allgemeinen gefällig, auch wenn er sich manchmal anstrengen muss, etwas Nützliches und/oder Interessantes für seine Figuren zu tun zu finden". Der Film sei auch eine Spur zu lang, heißt es da. Tatsächlich ist "Die letzten Jedi" mit zweieinhalb Stunden Spielzeit der bisher längste Streifen der Reihe. "Gleichzeitig fühlt er sich auch wie der reichhaltigste an, denn es gibt keine Ebene, die wegen des großen Ensembles oder der wendungsreichen Geschichte bei der Inszenierung das Nachsehen gehabt hätte", heißt es in der Rezension des "Spiegel". "Action und Humor stimmen ebenfalls, selbst das Set-Design ist klug weiterentwickelt."

Star Wars: The Last Jedi
Star Wars: The Last JediLucasfilm

Das "Time Magazine" lobte Regisseur Johnson: "Er nahm Disneys Geld und gab dem Publikum, was man mit Geld nicht kaufen kann: Anstatt uns etwas zu verkaufen, spricht er zu uns. Den Unterschied merkt man." Die Kritikerin Stephanie Zacharek lobt vor allem den sorgfältigen Umgang Johnsons mit den vielen Figuren.

"Der misslungenste, großartigste Film der Serie"

Die "New York Times" sah in "Die letzten Jedi" "erfüllende, bisweilen hinweißende Unterhaltung", der Film sei visuell witzig und menschlich, die Darsteller machen ihre Sache gut.

Zu einem ungewöhnlichen Fazit kommt der Rezensent der "Welt": Es sei "der misslungenste, großartigste Film der Serie". Die Erklärung: "'Die letzten Jedi' ist Meisterwerk der Redundanzen, eine endlose Aneinanderreihung von Zitaten aus vorherigen Teilen. Er ist wahnsinnig schnell und unendlich lahm, die neuen Figuren entwickeln sich exakt so wie die alten und verhalten sich auch so, gleiche Konflikte, gleiche Waffen, gleiche Lösungen."

"Die Presse" urteilte übrigens so: "'Star Wars Episode VIII' lotet in zweieinhalb Stunden die Grenzen seiner Figuren aus, betört mit Spektakel und Subtilität. Beinahe halst es sich dramaturgisch zu viel auf, weiß aber, worum es wirklich geht: Mythologie und Psychologie."

(Red./APA)

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