Der neue Protektionismus ist keine reine Trump-Story, warnt der Ökonom Stephen King. Der ganze Westen wendet sich enttäuscht von der Globalisierung ab. Jetzt wird China zum neuen Imperialisten.
Herr King, Sie prophezeien das Ende der Globalisierung. Als ich zuletzt nachgesehen habe, kam mein T-Shirt aus der Türkei, meine Hose aus Bangladesch und mein Handy aus Südkorea. Warum soll sich das ändern?
Stephen King: Der Teil der Globalisierung wird nicht unbedingt verschwinden. Es wird weiter internationalen Handel geben, obwohl die Wachstumsraten stark fallen. Aber Globalisierung ist mehr: Es ist ein Prozess, der Grenzen für Waren, Menschen und Kapital verschwinden lässt. In der Geschichte gab es viele solche Phasen, aber ebensoviele Phasen, in denen sich die Entwicklung umgekehrt hat. Ich glaube, dass wir genau auf so eine Periode zusteuern. Was wir die letzten 70 Jahre für selbstverständlich gehalten haben, wird verschwinden.