Die Weltorganisation muss im nächsten Jahr mit weniger Geld auskommen. Die Regierung des US-Präsidenten reklamiert die Einschnitte für sich und droht mit weiteren Kürzungen.
New York/Wien. Donald Trump beendet das Jahr 2017 mit einer Kampfansage an die Vereinten Nationen. Zu Weihnachten hatte sich die UN-Vollversammlung auf das Budget für die kommenden zwei Jahre geeinigt – mit Einschnitten von 285 Millionen US-Dollar. Die US-Botschafterin bei der UNO in New York, Nikki Haley, versuchte prompt, sich die „historische Kürzung“ auf die Fahnen zu schreiben. Die USA hätten die Reduktion ausverhandelt, verkündete sie in einer Aussendung. „Es ist bekannt, dass die Vereinten Nationen ineffizient und verschwenderisch sind. Wir werde es nicht zulassen, dass die Großzügigkeit der US-Amerikaner länger ausgenutzt wird oder ungeprüft bleibt.“ Weitere Einschnitte seien zu erwarten.
Das war Wasser auf die Mühlen jener eingefleischten Trump-Anhänger, die in den US-Beiträgen an die Weltorganisation – dem „Klub von Schwätzern“, wie der US-Präsident selbst einmal gesagt hatte – eine reine Geldverschwendung sehen. Gleichzeitig sollten die harschen Worte Haleys offenbar die Drohungen an all jene UN-Mitgliedstaaten untermauern, die kurz vor Weihnachten von den USA gefordert hatten, die umstrittene Entscheidung über den Status von Jerusalem zurückzunehmen – ein diplomatischer Rückschlag für den US-Präsidenten. Ihnen hatte das Weiße Haus unverblümt gedroht, künftig die Unterstützung zu streichen.