Wetter: Erst Sturmtief, dann Warmfront

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Sturmtief „Burglind“ bringt am heutigen Mittwoch in weiten Teilen Österreichs schwere Böen von bis zu 110 km/h, stellenweise sogar noch deutlich mehr. Außerdem gehen kräftige Regen- und Graupelschauer nieder.

Der dritte Tag des Jahres bringt sehr turbulentes Wetter: Die Kaltfront des Sturmtiefs „Burglind“ greift auf Österreich über, wie der Wetterdienst am Mittwochvormittag berichtete. "Im Zuge dieser Front muss man von Vorarlberg bis ins Burgenland verbreitet mit Windspitzen von 90 bis 110 km/h rechnen", wird Ubimet-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer in einer Aussendung zitiert. "Vereinzelt sind am Bodensee, im Außerfern sowie vom Flachgau bis ins westliche Niederösterreich sogar Orkanböen bis 130 km/h möglich."

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik meldete bis kurz nach 11 Uhr von der Messstelle am Tiroler Brunnenkogel (3.437 Meter) mit 137,5 km/h die höchste Windspitze. Dahinter folgten der Feuerkogel und der Patscherkofel mit 109,1 bzw. 105,1 km/h.

Außerdem gehen laut Ubimet kräftige Regen- und Graupelschauer nieder, vom Norden Vorarlbergs bis ins Weinviertel können sogar Blitz und Donner dabei sein. Die Schneefallgrenze sinkt rasch auf 1000 bis 700 Meter, in 2000 Metern Höhe gehen die Temperaturen auf minus 4 bis minus 7 Grad zurück.

Weitgehend verschont bleiben die Regionen von Osttirol bis ins Südburgenland. Nur vorübergehend kann hier am späten Nachmittag kräftiger Nordwestwind auffrischen. Zudem bleibt es vielerorts trocken.

Tauwetter und viel Regen am Donnerstag

Das Sturmtief wird rasch von einem weiteren kräftigen Tief abgelöst. Die Warmfront dieses Tiefs greift laut Ubimet schon in der Nacht auf Donnerstag auf Vorarlberg und Tirol über. Am Donnerstag tagsüber muss man von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich sowie in weiten Teilen der Obersteiermark mit anhaltendem, kräftigem Regen rechnen. Die Schneefallgrenze steigt dabei rasch auf 1500 bis 2000 Meter. "In Summe kommen bis Freitagfrüh in diesen Regionen verbreitet 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter zusammen, in den Staulagen, etwa im Arlberggebiet und im Außerfern, mitunter sogar deutlich mehr", so Spatzierer. "In Kombination mit der starken Schneeschmelze steigt allmählich die Hochwassergefahr an kleineren Bächen und Flüssen an, zudem besteht große Lawinengefahr."

Vergleichsweise wenig Regen gibt es von Osttirol bis ins Burgenland sowie im östlichen Flachland. In Osttirol und Kärnten kann es allerdings bis in manche Täler schneien.

Wetterberuhigung am Freitag

Eine landesweite Wetterberuhigung soll sich dann am Freitag durchsetzen. Die Strömung dreht allmählich auf südliche Richtungen und damit beginnt nördlich des Alpenhauptkamms eine mehrtägige, sehr milde Südföhnphase. Die Frostgrenze steigt gegen 2500 Meter und in den Föhntälern sind bis zu 12 Grad möglich. In vielen Tälern und Becken sowie im Flachland steigt allerdings die Nebel- und Hochnebelwahrscheinlichkeit langsam an. Dort bleibt es mit maximal 2 bis 8 Grad entsprechend kühler.

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(Ubimet/Red.)

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