Keine Spur von Motorradkrise: KTM feiert Absatzrekord

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Während in den Industrieländern immer weniger Motorräder zugelassen werden, feiert KTM gegen den Trend Verkaufsrekorde.

Wien. Die Zeiten waren schon besser für Motorradhersteller. Weltweit sinken in den Industrieländern die Verkaufszahlen dramatisch. In Deutschland wurden im Vorjahr um 40.000 Motorräder weniger zugelassen als 2016. Das ist ein Minus von über 20 Prozent. In den Vereinigten Staaten ist die Lage noch dramatischer. Die Kultmarke Harley Davidson verkaufte im vergangenen Jahr um knapp sieben Prozent weniger Motorräder. Und der Konzern aus Milwaukee konnte den Schaden auch nur deshalb in Grenzen halten, weil das Geschäft außerhalb der USA noch halbwegs stabil ist. Die Tage, als Motorräder für Freiheit und Rebellion standen, sind längst gezählt.

Auch in Österreich gehen die Verkaufszahlen bei Motorrädern in den Keller. Voriges Jahr wurden 24.882 Motorräder und Leichtmotorräder zugelassen. 2016 waren es noch 29.808. Das ist ein Minus von 16,5 Prozent.

Und trotz des negativen Trends, der bereits seit einigen Jahren anhält, meldet ein Motorradhersteller bereits das siebente Jahr in Folge einen Rekordabsatz: KTM.

Der Motorradhersteller aus Mattighofen im Innviertel hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 238.000 Motorräder verkauft. Das Unternehmen hat somit seine Vormachtstellung als größter Motorradhersteller Europas ausgebaut. Gegenüber dem Jahr 2016 ist der Absatz um 17 Prozent gestiegen, teilte KTM mit. Die Aktie von KTM Industries legte gestern um 1,5 Prozent auf 6,74 Euro zu.

Mit der Einführung der Husqvarna Straßenmotorräder und der KTM 2-Zylinder-Twin (790 Duke) werde das Wachstum 2018 fortgesetzt. Die vorläufigen Kennzahlen der börsenotierten KTM Industries Gruppe für das Geschäftsjahr 2017 werden am 29. Jänner nach Börsenschluss veröffentlicht, heißt es in der schriftlichen Mitteilung am Donnerstag.

KTM verdankt seine Popularität unter anderem den Erfolgen bei der Rallye Dakar, die dieser Tage in Südamerika über die Bühne geht. Der Salzburger KTM-Pilot Matthias Walkner wurde 2017 Gesamtzweiter. Aktuell liegt er nach fünf Etappen auf dem dritten Gesamtrang. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.01.2018)

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