Konzern ließ Verbraucher über Monate im Unklaren darüber, dass die Leistung von iPhones mit abgenutzten Batterien unter Umständen gedrosselt wurde
Apples Zugeständnis, Kunden den Akkutausch bei älteren iPhones günstiger anzubieten, reicht nicht aus. Das hat auch das Unternehmen verstanden und wird Kunden die Möglichkeit bieten, die umstrittene Drosselung der Leistung ihrer Geräte abzuschalten. "Wir empfehlen das nicht", weil das zu plötzlichen Neustarts der Geräte führen könne, schränkte Konzernchef Tim Cook in einem Interview des US-Senders ABC ein.
Apple sei bei der Einführung der Funktion vor rund einem Jahr darauf fokussiert gewesen, die reibungslose Nutzung der Geräte auch mit geschwächten Batterien zu ermöglichen. Aber "wenn Sie es nicht möchten, können Sie es abschalten."
Bisher hatte Apple nur angekündigt, dass in einer nächsten Version des iPhone-Betriebssystems mehr Informationen zur Gesundheit der Batterie zu sehen sein werden. Zudem kappte der Konzern für dieses Jahr den Preis für den Austausch der iPhone-Batterien - in Europa von 89 auf 29 Euro.
"Vielleicht hätten wir klarer sein sollen"
Apple war in die Kritik geraten, weil der Konzern die Verbraucher über Monate im Unklaren darüber ließ, dass die Leistung von iPhones mit abgenutzten Batterien unter Umständen gedrosselt wurde, um eine plötzliche Abschaltung unter voller Auslastung zu vermeiden.
In den USA wurden mehrere Verbraucherklagen gegen Apple eingereicht. Die Kläger argumentieren, sie seien zum Kauf neuer Telefone verleitet worden, statt ihre iPhones mit einem Batteriewechsel wieder fit zu machen. Cook sagte, Apple habe seinerzeit zwar die Funktion erklärt, aber das sei wenig beachtet worden und "vielleicht hätten wir klarer sein sollen". Er entschuldigte sich dafür und bestritt abermals, dass Apple eine andere Motivation außer dem Erlebnis der Nutzer gehabt habe.
(APA/DPA)