Kika-Leiner-Mutter Steinhoff kann immer noch keine Bilanz vorlegen

APA/HANS PUNZ
  • Drucken

Wirtschaftsprüfer sind noch dabei, den mutmaßlichen Bilanzskandal beim Möbelkonzern Steinhoff aufzuklären.

Der südafrikanisch-deutsche Möbelkonzern Steinhoff kann auch vier Monate nach Ende des Geschäftsjahres keine Bilanz vorlegen. Die Untersuchungen der Wirtschaftsprüfer von PwC zu "Bilanzunregelmäßigkeiten" dauerten an, erklärte das Unternehmen am Dienstag in Stellenbosch bei Kapstadt. Darüber habe Steinhoff auch die zuständige niederländische Finanzaufsicht informiert. Die in Frankfurt und Johannesburg börsennotierte Holding Steinhoff International hat ihren juristischen Sitz in Amsterdam. Die Aktien würden trotz der fehlenden Geschäftszahlen weiterhin gehandelt. Vergangene Woche hatte Steinhoff einen Bericht zum operativen Geschäft der mehr als 40 Töchter ("Trading Update") für Ende Februar in Aussicht gestellt.

Der mutmaßliche Bilanzskandal hatte die Steinhoff-Aktien um bis zu 90 Prozent einbrechen lassen. Das machte auch die Banken nervös, die den aggressiven Expansionskurs der vergangenen Jahre finanziert hatten und einen Teil ihrer Kredite an Steinhoff bereits abgeschrieben haben. Vorstands- und Aufsichtsratschef traten zurück, die neue Führung versucht das Geschäft derzeit zu stabilisieren. Die Refinanzierung dürfte sich aber noch Monate hinziehen. 

(Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

PK KIKA/LEINER ZU GEPLANTEN RESTRUKTURIERUNGSMASSNAHMEN: GEORGE
Interview

Kika/Leiner-Sanierer: „Sie lebten im Gestern“

Gunnar George trat als Sanierer der Möbelkette Kika/Leiner an. Er fand vieles im Argen, erzählt er im „Presse“-Interview. Nach dem Skandal um Mutter Steinhoff stellt er alle Filialen auf den Prüfstand. Notfalls soll es Schließungen geben.
PK KIKA/LEINER ZU GEPLANTEN RESTRUKTURIERUNGSMASSNAHMEN: GEORGE
Unternehmen

Kika/Leiner: "Fünf bis sechs Filialen sind problematisch, aber nicht 20"

Alle 50 heimischen Filialen stehen auf dem Prüfstand, so Geschäftsführer George. Die Anzahl der Lieferanten soll weiter reduziert werden. Der Ausbau der Diskontermarke Lipo habe derzeit keine Priorität.
THEMENBILD: KIKA / LEINER
Unternehmen

Kika/Leiner: Rettung mit Ansage

Die österreichische Steinhoff-Tochter verkündet froh: „Zukunft gesichert“. Jetzt folgt die Arbeit.
kika/Leiner-Chef George: "Zukunft ist gesichert"
Unternehmen

Steinhoff-Tochter kika/Leiner: Liquidität gesichert, Sparkurs folgt

Der von einem Bilanzskandal erschütterte Möbelkonzern Steinhoff ist mit zehn Milliarden Euro verschuldet. Die Tochter kika/Leiner konnte sich die Liquidität sichern. Nun wird "optimiert" - bei Lieferanten, in allen Abteilungen und Häusern des Unternehmens.
Unternehmen

Investmentfonds hilft kika/Leiner-Mutter Steinhoff aus der Patsche

Mehrere Firmen der kika/Leiner-Mutter Steinhoff sind auf eigene Faust mit eigenen Beratern auf der Suche nach frischem Geld. Conforama aus Frankreich sicherte sich 115 Millionen Euro.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.