Nirgendwo ist der Schlagabtausch zwischen Arbeiter- und Wirtschaftskammer so heftig wie im Industriebundesland Oberösterreich. Aktuell sorgt eine Umfrage über unwillige Arbeitslose für Unmut.
Dass Arbeiter- und Wirtschaftskammer unterschiedliche Interessen haben, ist in ganz Österreich so. Aber in keinem anderen Bundesland werden dabei so heftige Grabenkämpfe ausgefochten wie in Oberösterreich. Ein Umstand, der auch in Wien regelmäßig für Kopfschütteln sorgt. Doch die selbstbewussten Oberösterreicher lassen sich von den Bundesorganisationen in der Hauptstadt wenig dreinreden.
Aktuell sorgt eine Umfrage der oberösterreichischen Wirtschaftskammer für Aufregung. Lesen Sie weiter, was dabei herausgekommen ist und wie die Arbeiterkammer darauf reagiert.
In ganz Oberösterreich suchen Firmen händeringend nach Fach- und Hilfskräften, um vakante Stellen besetzen zu können. Daher führte die Wirtschaftskammer bei den Unternehmen eine Umfrage durch. Das Ergebnis: Zehn Prozent der Arbeitslosen seien in einem hohen Ausmaß arbeitsunwillig. Für die Arbeiterkammer in Linz ist das wieder einmal ein rotes Tuch. Schließlich befeuern die oberösterreichischen Arbeitgebervertreter damit die Diskussion, ob in Österreich ein Äquivalent zu Hartz IV eingeführt werden soll. Bis Jahresende wollen ÖVP und FPÖ die Pläne über eine Reform des Arbeitslosengeldes bekannt geben. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) kündigte an, dass bei Arbeitslosen, die sich „durchschummeln“, auf das Vermögen zugegriffen werden soll.