Zivilisten in Syrien leiden nach Luftangriff unter Atemnot

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Mehrere Zivilisten in der syrischen Provinz Idlib haben nach Angaben von Aktivisten nach einem Luftangriff der syrischen Regierung unter Atemnot gelitten.

Mehrere Zivilisten in der syrischen Provinz Idlib haben nach Angaben von Aktivisten nach einem Luftangriff der syrischen Regierung unter Atemnot gelitten.

Fünf Zivilisten seien am Sonntag ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem Hubschrauber der Regierung von Machthaber Bashar al-Assad mehrere Viertel der Stadt Sarakeb angegriffen hätten, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungstelle für Menschenrechte mit. Ein "ekelerregender Geruch" habe sich nach dem Angriff ausgebreitet.

Anrainer berichten von "giftigem Gas"

Demnach berichteten Anrainer und Ärzte von einem "giftigen Gas". Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Angaben von einem Netzwerk aus Informanten in Syrien, ihre Angaben können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.

Wie die Beobachtungsstelle weiter mitteilte, wurden bei weiteren Luftangriffen des Regierungslagers vier Zivilisten in der Stadt Maaret al-Numan im Süden der Provinz Idlib getötet. Das größte Krankenhaus der Stadt sei bei dem mutmaßlichen Angriff russischer Flugzeuge beschädigt worden. Es müsse seinen Betrieb einstellen, bis Reparaturen erfolgt seien. Sechs weitere Zivilisten seien bei Luftangriffen in der Stadt Kafr Nabl getötet worden.

IS soll weiterhin Chemiewaffen einsetzen

Ein US-Regierungsvertreter hatte am Donnerstag Assad sowie die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) beschuldigt, im Kampf gegen Rebellen "weiterhin Chemiewaffen" einzusetzen. Am Freitag hatte US-Verteidigungsminister Jim Mattis gesagt, bei Angriffen in Syrien sei viele Male Chlorgas zum Einsatz gekommen. Am stärksten beunruhigt zeigte er sich aber über den mutmaßlichen Einsatz des geächteten Giftgases Sarin.

In den vergangenen Jahren gab es Berichte über Dutzende Chemiewaffen-Einsätze in Syrien. Einige von ihnen wurden inzwischen von UN-gestützten Inspekteuren verifiziert und der syrischen Regierung zugeschrieben. Diese bestreitet den Einsatz von Chemiewaffen allerdings rundweg.

(APA/AFP)

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