Libyen

Der bewaffnete Aufstand gegen den Langzeitherrscher

REUTERS/Finbarr O'Reilly
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Mit militärischer Hilfe der Nato stürzten Rebellen den libyschen Diktator Muammar al-Gaddafi. Heute herrscht in dem Land politisches Chaos. Bewaffnete Gruppen ringen um die Macht.

Seit dem Militärputsch gegen König Idris I. im Jahr 1969 war in Libyen Muammar al-Gaddafi an der Macht. Der libysche Revolutionsführer bemühte sich anfangs, die soziale Lage der Menschen zu verbessern. Er führte ein Gratis-Gesundheitssystem und Programme zur Alphabetisierung der Landbevölkerung ein. Wer jedoch seine Herrschaft anzweifelte, wurde verfolgt. In den 1970er Jahren wurden im libyschen Fernsehen Schauprozesse gegen Studenten und andere angebliche Oppositionelle übertragen. Die Angeklagten wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet. Gleichzeitig unterstützte Gaddafi weltweit diverse Untergrundorganisationen, darunter auch palästinensische Terrorkommandos, die in Europa Attentate verübten.

In den 1980er Jahren eskalierte der Konflikt mit Washington. US-Präsident Ronald Reagan befahl 1986 Luftangriffe auf Gaddafis Hauptquartier. 1992 wurden UN-Sanktionen gegen Libyen verhängt. Der Westen warf Gaddafi vor, hinter den Anschlägen auf ein amerikanisches Passierflugzeug über der schottischen Ortschaft Lockerbie 1988 und eine französische Passagiermaschine in Niger ein Jahr später zu stecken. Nachdem das libysche Regime 1999 die Verdächtigen im Lockerbie-Attentat ausgeliefert und 2003 einen Entschädigungsfonds für die Angehörigen der Attentatsopfer eingerichtet hatte, hob der UN-Sicherheitsrat die Strafmaßnahmen wieder auf.

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