Dass die doppelte Lehrerbesetzung in den Neuen Mittelschulen wackelt, wird von der SPÖ heftig kritisiert. Das sei ein Rückschritt für die Schulen.
Nachdem Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) Reformen bei der Neuen Mittelschule (NMS) angekündigt hat, kommt von der SPÖ Kritik. Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid warnte vor dem "bildungspolitischen Retourgang" bei den NMS.
Wie "Die Presse" berichtet hat, will Faßmann die siebenteilige Notenskala abschaffen und das Teamteaching überdenken. "Die Neue Mittelschule darf weder zur Restschule noch zur Sackgasse werden", sagte er.
"Die Abschaffung des Teamteachings wäre ein gewaltiger Rückschritt für die Neuen Mittelschulen und würde ihnen die pädagogische Basis rauben", sagt Hammerschmid. Die Ex-Bildungsministerin befürchtet ein "Sparpaket im Bildungsbereich": "Offensichtlich sollen Mittel aus dem Teamteaching gekürzt werden, um die Deutschklassen und die dafür notwendigen zusätzlichen Pädagoginnen und Pädagogen zu finanzieren."
Himmer will Gesamtschule
Auch der Wiener Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer (SPÖ) hält wenig von Faßmanns Plänen. "Das Ziel kann nicht die neue Neue Mittelschule sein. Wie bei der letzten Bildungsreform vereinbart, sollte besser eine gemeinsame Schule der Sechs- bis 14-Jährigen erprobt werden", sagte Himmer.
"Wir wissen ja alle, dass die Leistungsunterschiede zwischen AHS-Unterstufe und NMS nicht an der Organisation der NMS liegen, sondern daran, dass es diese zwei Schularten gibt, in die mit neuneinhalb Jahren segregiert wird", so Himmer. Daher könnten die gleichen Ziele nicht mit so unterschiedlichen Startvoraussetzungen in zwei unterschiedlichen Schulformen erreicht werden.
Pläne zur Reform der NMS-Notenskala gab es schon in der letzten Regierung, in den vergangenen Jahren hat sich eine Arbeitsgruppe im Ministerium damit beschäftigt. Derzeit gibt es in den dritten und vierten NMS-Klassen eine quasi siebenstufige Notenskala in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch.
(APA)