Die US-Handelskammer hat Präsident Trump vor einseitigen Zöllen gegen die Wirtschaftsmacht China gewarnt. Leidtragende wären Verbraucher, Bauern und Unternehmen.
Der Vorsitzende der einflussreichsten US-Unternehmenslobby hat Präsident Donald Trump eindringlich davor gewarnt, einseitig Zölle auf chinesische Importe zu verhängen. "Zölle könnten zu einem zerstörerischen Handelskrieg mit ernsten Konsequenzen für das US-Wirtschaftswachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen führen", erklärte der Präsident der US-Handelskammer, Thomas Donohue, am Donnerstag.
Leidtragende wären Verbraucher, Bauern und Unternehmen, sagte Donohue. So würden solche Zölle einen Großteil dessen ausradieren, was amerikanische Familien durch die kürzlich unter Trump verabschiedete Steuerreform an Geld einsparen könnten.
Trump erwägt nach Reuters-Informationen Importzölle von bis zu 60 Milliarden Dollar (48,62 Mrd. Euro) auf chinesische Waren. Er will damit nach Angaben aus dem Weißen Haus auf den Diebstahl intellektuellen Eigentums reagieren, den er China vorwirft.
ASEAN erteilt Protektionismus-Absage
Donohue sagte, die US-Regierung habe recht, sich auf negative Auswirkungen der chinesischen Industriepolitik und unfairen Handelspraktiken zu konzentrieren. Die Verhängung von Zöllen sei jedoch der falsche Ansatz.
Auch die südostasiatische Staatengemeinschaft ASEAN und Australien haben sich demonstrativ für Freihandel ausgesprochen. "Man wird nicht stärker, indem man die Tür zu anderen Märkten zumacht. Protektionismus ist eine Sackgasse", sagte Australiens Ministerpräsident Malcolm Turnbull am Freitag zum Auftakt eines dreitägigen ASEAN-Sondertreffens in Sydney.
Er plädierte dafür, freien Handel anzunehmen statt sich von ihm abzukehren. Singapurs Regierungschef Lee Hsien Loong betonte, die ASEAN-Gruppe wolle gemeinsam Märkte öffnen - auch wenn die globale Stimmung gerade in eine andere Richtung gehe.
(APA/Reuters)