Günther Horvath verlässt Freshfields

Rechtsanwalt Günther J. Horvath
Rechtsanwalt Günther J. Horvath(c) Clemens Fabry
  • Drucken

Freshfields' dienstältester Partner, Günther Horvath, ist in den Aufsichtsrat der Porsche Holding SE eingezogen und musste deshalb „seine“ Kanzlei verlassen.

Wien. Wer auf der Freshfields-Homepage nach Günther Horvath, wohl einem der bekanntesten und dienstältesten Partner am Wiener Standort der Wirtschaftssozietät, sucht, wird nicht mehr fündig werden. Wie der Schiedsrechtsexperte und Gesellschaftsrechtler der „Presse“ mitteilte, ist er bereits mit Ende Februar 2018 ausgeschieden.

Ein Abschied, der dem 65-Jährigen nach 40 bewegten Jahren alles andere als leichtfällt. Im Gegenteil, es sei ein „Big step“. Wobei, der Grund der Trennung ist für ihn ein „sehr ehrenvoller“, wie er sagt. Als langjähriger Vertrauter und Berater der Familie Porsche wurde er gefragt, ob er in den Aufsichtsrat der Porsche Automobil Holding SE in Stuttgart einziehen wolle. Ein Anbot, das er schon aufgrund der jahrzehntelangen engen Verbundenheit zur Familie nie hätte ausschlagen können, so der Anwalt. Gesagt, getan. Mit 20. März 2018 wurde Horvath vom Amtsgericht Stuttgart zum Aufsichtsrat bestellt. Über eine volle Funktionsperiode wird die nächste ordentliche Hauptversammlung Ende Mai entscheiden, genauso wie über jene der anderen Externen. Darunter befindet sich übrigens auch Siegfried Wolf (60), der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Magna International.

Für Horvath hat der Einzug in den Aufsichtsrat der Porsche-SE weitreichende Konsequenzen: Da Freshfields den Autohersteller Volkswagen berät, wäre sein Verbleib in der Kanzlei mit seiner neuen Funktion unvereinbar. Dabei gehörte Horvath zu den ganz wenigen Partnern der Lawfirm, denen es möglich gewesen wäre, über das 65. Lebensjahr hinaus als Partner bei Freshfields zu bleiben. Bei Freshfields wird es nämlich nicht ungern gesehen, wenn sich Partner zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr verabschieden und damit Platz für Junge machen.

Weniger zu arbeiten ist für Horvath allerdings keine Option. Seit Mai 2017 ist er Präsident des VIAC, des Vienna International Arbitral Centre. Und seit 17. März ist im Firmenbuch auch schon seine neue Kanzlei eingetragen. „Ich werde als Einzelanwalt tätig sein, meine Beratungsmandate laufen weiter. Und das sind nicht wenige.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.03.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.