Staatsoper

André Chéniers rhythmischer Bruder

Der Staatsopernchor hat seine große Stunde: hier mit Lydia Rathkolb und Wolfgang Bankl.
Der Staatsopernchor hat seine große Stunde: hier mit Lydia Rathkolb und Wolfgang Bankl.(c) Michael Poehn
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Gottfried von Einems jugendliche Genieprobe, die Büchner-Oper "Dantons Tod", kehrte zum 100. Geburtstag des Komponisten zurück. Das ist ein effektsicheres Repertoirestück, in dem endlich auch der Chor eine Hauptrolle spielt.

Es ist ein großer Abend des Chors. Zu Recht bekamen die Damen und Herren des singenden Personals der Staatsoper nach dieser Premiere ihre „Solovorhänge“. Nicht viele Opern integrieren die Vox populi so zwingend in die Handlung wie Gottfried von Einems „Dantons Tod“. Wer einen Chor hat, der sich – unterstützt von einer exquisiten Komparserie – mit der Spiellaune einer Ballettcompagnie darauf einlässt, der es versteht, seinen Part mit Durchschlagskraft und Differenzierungskunst zu einer Hauptrolle zu machen, hat schon gewonnen.

Die Staatsoper bekommt daher mit dem „Danton“ dank Josef Ernst Köpplingers sicherer, ganz an den natürlichen Bewegungsabläufen des Librettos orientierter Regie ein repertoiretaugliches Stück zurück, das ein aufgeschlossenes Publikum nicht weniger packen kann als, sagen wir, der denselben Revolutionswirren abgetrotzte „André Chénier“. Nur muss sich das herumsprechen. Wer heute eine Einem-Oper ansetzt, muss gewärtig sein, dass viele Sitze frei bleiben.

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