Eine Kindheit im postsowjetischen Chaos

„Als Kind erscheinen einem furchtbare Dinge oft nicht so furchtbar, sondern selbstverständlich – solang man mit ihnen klarkommt“, sagte Lana Lux in Rauris. Sie kam im Alter von zehn Jahren aus der Ukraine nach Deutschland: Ein Kulturschock.
„Als Kind erscheinen einem furchtbare Dinge oft nicht so furchtbar, sondern selbstverständlich – solang man mit ihnen klarkommt“, sagte Lana Lux in Rauris. Sie kam im Alter von zehn Jahren aus der Ukraine nach Deutschland: Ein Kulturschock.(c) Kat Kaufmann
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Prominente Autoren berichten heuer bei den Rauriser Literaturtagen über die Kindheit. Die inzwischen deutsche Autorin Lana Lux war Kind in Ost und West. Ein Gespräch über ihre Erfahrung als Flüchtling und Integrierte.

In diesem Jahr widmen sich die Rauriser Literaturtage dem Thema „Frühe Jahre“. Gemeint sind die Prägungen der Kindheit. In literarischen Texten gibt es dazu verschiedene Zugänge. Ein breites Spektrum daraus hat die Intendanz des Literaturfestivals, der Salzburger Germanist Manfred Mittermayer und die Journalistin, Lehrerin und Übersetzerin Ines Schütz, nach Rauris geholt, darunter Monika Helfer, Peter Henisch, Paulus Hochgatterer, Felix Mitterer, Karin Peschka. Ein spezieller Gast ist die in der Ukraine geborene deutsche Autorin Lana Lux.

Sie habe mindestens zwei Kindheiten gehabt, eigentlich gar keine, sagt sie heute. Denn in der ostukrainischen Millionenstadt Dnipropetrowsk, in der sie 1986 zur Welt kam, musste sie sehr schnell erwachsen werden. Die Umbruchzeit von der einstigen Sowjetrepublik zum eigenständigen Staat Ukraine in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre verlief ziemlich chaotisch. In sowjetischen Zeiten war man zwar arm, aber alles hat funktioniert, und man hatte Vertrauen in die Institutionen. Danach war man nur noch arm. Man ging zwar arbeiten, wurde dafür aber nur mit freien Tagen entlohnt. „Als Kind erscheinen einem furchtbare Dinge oft nicht so furchtbar, sondern selbstverständlich – solang man mit ihnen klarkommt“, reflektiert Lana Lux in Rauris.

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