Dank eines Tricks kann der Browser Seiten viel schneller aufbauen und spart beim Datentransfer. Opera Mini soll demnächst an den App Store übermittelt werden. Bisher hat Apple andere Browser als seinen verweigert.
Opera hat auf dem Mobile World Congress wie angekündigt die iPhone-version seines Handy-Browsers Opera Mini präsentiert. Wie Engadget und der WebStandard berichten, laden Websites auf einem iPhone 3GS rund fünfmal schneller als mit dem integrierten Browser Safari. So war die Website der New York Times schon fertig geladen, bevor bei Safari überhaupt die ersten Bilder zu sehen waren.
Server-Trick spart Datentransfer
Der Trick an der Sache: Opera Mini berechnet die Websites nicht direkt auf dem Endgerät, sondern lässt das von Operas Servern machen und zeigt dann nur die fertigen Ergebnisse an. Diese werden vorher noch um bis zu 90 Prozent komprimiert, was nochmal einen Geschwindigkeitszuwachs bringt. Das ist besonders interessant für Benutzer, die Tarife mit geringen Datenvolumen haben oder für Reisen ins Ausland, um Roaming-Kosten zu sparen.
Opera Mini soll in den App Store
Opera gab sich bei der Präsentation sehr geheimniskrämerisch und ließ keinerlei Fotos zu. Im App Store ist die Anwendung auch noch nicht, laut Opera-Manager Igor Netto soll sie aber bald für die Zulassung durch Apple eingereicht werden. Bisher hat Apple aber jegliche Browser-Konkurrenz abgelehnt, die JavaScript ausführen kann. Opera glaubt, hier ein Schlupfloch gefunden zu haben, da die Berechnung ja nicht auf dem Gerät abläuft, sondern auf den Servern.
Apples Reaktion bleibt aus
Opera Mini ist im Handy-Bereich der aktuell erfolgreichste Browser. Allerdings soll Safari auf dem iPhone trotz geringerer Exemplare im Umlauf weit mehr an Datenverkehr generieren. Naturgemäß will das norwegische Unternehmen an dem Kuchen mitnaschen. Es bleibt abzuwarten, wie Apple reagiert, beziehungsweise wie Operas Antwort aussieht, sollte der Browser abgelehnt werden. Ein Rechtsstreit rund um das Thema scheint nicht ausgeschlossen.
(db)