„Anlaufstelle in der Muttersprache“

Arno Kompatscher
Arno Kompatscher(c) APA/dpa/Sven Hoppe (Sven Hoppe)
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Südtirols Landeshauptmann begrüßte Österreichs Pläne.

Bozen/Wien. Arno Kompatscher ist ein Mann, der seine Worte mit Bedacht wählt. Nicht nur, aber auch, weil der Südtiroler Landeshauptmann sich im Herbst der Wiederwahl stellen muss. Vor allem in der Frage um die Doppelstaatsbürgerschaft hielt sich der Politiker der Südtiroler Volkspartei zurück. Als der Gesetzesentwurf für konsularischen Schutz von Südtirolern an österreichischen Botschaften publik wurde, reagierte er aber überraschend schnell: Er begrüßte die Maßnahme. Sie sei „von praktischem Nutzen“ und „ermöglicht den Gebrauch der Muttersprache im Ausland“, wie es in einer Aussendung hieß.

Nach dem Rückzug des Gesetzesentwurfs reagierte man am Donnerstag im Büro von Kompatscher dennoch entspannt: Man würde die Neuerung nach wie vor begrüßen. Dennoch sehe man sich nicht in der Position, Forderungen an Österreich zu stellen. Die Maßnahme wurde also nicht als expliziter Wunsch aus Bozen an die Schutzmacht in Österreich herangetragen. (ib)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.04.2018)

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