Roaming Teil 2: EU berät über Ende der Gebühren für Auslandstelefonate

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"Es ist völlig inakzeptabel, dass ein Telefonat von Linz nach Freilassing mehr kostet als von Bregenz nach Wien. Das ist ein ärgerliches Relikt aus einer vergangenen Zeit", fordert der ÖVP-Abgeordnete Paul Rübig.

Vertreter der EU-Staaten, des Europaparlaments und der Europäischen Kommission beraten am heutigen Mittwoch in Brüssel über die Abschaffung der Gebühren für Telefonate ins Ausland. Mehrere EU-Abgeordnete forderten die Staaten auf, ihre "Blockadehaltung" zu beenden. Ein mögliches Ergebnis der Verhandlungen der EU-Institutionen wird erst am Abend erwartet.

"Es ist völlig inakzeptabel, dass ein Telefonat von Linz nach Freilassing mehr kostet als von Bregenz nach Wien. Das ist ein ärgerliches Relikt aus einer vergangenen Zeit. Die missbräuchlichen Zusatzgebühren für Anrufe ins EU-Ausland müssen weg", forderte der ÖVP-Europaabgeordnete Paul Rübig. "Heute kosten Telefonate aus dem Heimatland ins EU-Ausland den Konsumenten durchschnittlich 1 Euro pro Minute, bei den Anbieter-Kosten nur 0,01 Euro. Das ist absurd", sagte die luxemburgische EVP-Europaabgeordnete Viviane Reding, die als damalige EU-Kommissarin federführend für die Abschaffung der Roaming-Gebühren - die im Ausland anfallen - zuständig war. "Die Abschaffung der Roaming-Gebühren hat auch gezeigt, dass die Europäer überdurchschnittlich profitieren", sagte Rübig.

"Ein Anruf von Wien nach Rom muss genauso viel kosten wie ein Anruf von Wien nach Bregenz. Wenn Reisende in der EU keinen Gedanken mehr an Telefonkosten verschwenden müssen, trägt das mehr als vieles andere dazu bei, sich daheim und nicht 'im Ausland' zu fühlen", sagte der Co-Delegationsleiter der Grünen, Michel Reimon.

(APA/DPA)

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