Auslandsprojekte bringen Strabag volle Auftragsbücher

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Der Baukonzern hat im Vorjahr die Bauleistung um acht Prozent steigern können. CEO Birtel ortet trotz des direkt sanktionierten Kernaktionärs Deripaska keinerlei unmittelbare Betroffenheit für den Konzern.

Die Strabag hat ihre Bauleistung 2017 um acht Prozent auf 14,62 Mrd. Euro und somit auf den bisher höchsten Wert der Firmengeschichte ausgeweitet. Unter dem Strich verharrte der Gewinn bei 278,9 Mio. Euro (2016: 277,7 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie (EPS) stieg geringfügig von 2,71 auf 2,72 Euro, wie Österreichs größter Baukonzern heute, Freitag, im Vorfeld der Bilanzpressekonferenz mitteilte.

Da neben der Leistung auch Auftragsbestand und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ein Rekordhoch erreichten, soll die Dividende von 0,95 auf 1,30 Euro je Aktie ebenfalls auf ihren bisherigen Höchstwert seit dem Börsengang angehoben werden.

Die Orderbücher füllten den Angaben zufolge vor allem Großaufträge im Verkehrswegebau in Ungarn und Polen sowie Hoch- und Ingenieurbauprojekte in Deutschland und Asien. Der Auftragsbestand erhöhte sich gegenüber dem Jahr davor um 12 Prozent auf 16,59 Mrd. Euro.

Die operative Ergebnismarge ist allerdings von 3,4 auf 3,3 Prozent leicht gesunken, Konzernchef Thomas Birtel, der vom Aufsichtsrat der Strabag für die Periode 2019 bis 2022 als CEO bestätigt wurde, zeigt sich dennoch zufrieden: "Die EBIT-Marge ist unsere wichtigste finanzielle Steuerungsgröße. Mit 3,3 Prozent haben wir unser selbst gestecktes Ziel von mindestens 3,0 Prozent gut erreicht", betonte er.

(c) APA

Keine operativen Auswirkungen der US-Sanktionen

Relativ gelassen reagiert der Bauriese auf die jüngsten US-Sanktionen gegen 38 russische Firmen und Einzelpersonen . "Die Strabag gehört nicht zu den sanktionierten Unternehmen - dazu gibt es auch keinerlei Anlass", sagte Konzernchef Birtel in einer Pressekonferenz. Der von den USA namentlich sanktionierte Oleg Deripaska hält 25,9 Prozent an der Strabag. Seine Rasperia Trading Limited ist somit - neben der Familie rund um den ehemaligen Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner (26,4 Prozent) und dem Duo Uniqa/Raiffeisen (27,5 Prozent) - einer der drei Kernaktionäre des österreichischen Baukonzerns.

"Aus dem operativen Geschäft heraus sehen wir da überhaupt keine Risiken", bekräftigte der Strabag-Chef. Das habe man "bereits sehr sorgfältig abgeklopft". Amerikanischen Firmen ist es nun laut US-Finanzministerium generell verboten, Geschäfte mit Personen und Unternehmen auf der Sanktionsliste zu machen.

"Das Gesetz knüpft an eine Mehrheitsbeteiligung", ortet Birtel "also keinerlei unmittelbare Betroffenheit". Hausintern haben die Sanktionen bei der Strabag aber jede Menge Aktivitäten in der Rechtsabteilung ausgelöst. Der Konzern habe auch "einige US-Gesellschaften".

(APA)

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