Trump-Anwalt soll Geld von russischem Oligarchen bekommen haben

Archivbild von Trumps Anwalt Michael Cohen.
Archivbild von Trumps Anwalt Michael Cohen.REUTERS
  • Drucken

Neue Details um die angebliche Affäre des US-Präsidenten mit Pornodarstellerin "Stormy Daniels". Ein russicher Oligarch mit Putin-Verbindungen soll eine halbe Million Dollar überwiesen haben.

In der Affäre um die Pornodarstellerin Stephanie Clifford (39) hat ihr Anwalt neue Vorwürfe gegen den Rechtsbeistand von US-Präsident Donald Trump erhoben. Trumps persönlicher Anwalt Michael Cohen habe in den Monaten nach der Präsidentenwahl im November 2016 rund eine halbe Million Dollar (422.540 Euro) von der Firma eines russischen Oligarchen erhalten, twitterte Michael Avenatti am Dienstag.

Mit diesem Geld sei Cohen möglicherweise unter anderem für die 130.000 Dollar "entschädigt" worden, die der Trump-Anwalt an Clifford gezahlt habe. Unabhängige Recherchen der "New York Times" bestätigten Zahlungen aus dem Umfeld des Oligarchen an eine Briefkastenfirma Cohens.

Geld kam nicht zurück

Clifford, die unter dem Künstlernamen "Stormy Daniels" agiert, hatte 2006 nach eigener Aussage Sex mit Trump. Der US-Präsident bestreitet das. Cohen hatte zunächst zugegeben, Clifford kurz vor der Wahl aus eigener Tasche 130.000 Dollar gezahlt zu haben. Weder die Trump Organisation noch Trumps Wahlkampflager seien an der Zahlung beteiligt gewesen; er habe das Geld auch nicht rückerstattet bekommen. Nach Cliffords Darstellung handelte es sich um Schweigegeld. Trumps neuer Rechtsberater Rudy Giuliani hatte in der vergangenen Woche jedoch eingeräumt, Trump habe Cohen "entschädigt".

Heikel sind die neuen Vorwürfe auch deshalb, weil der von Avenatti beschuldigte Oligarch Viktor Vekselberg laut einem CNN-Bericht von Sonderermittler Robert Mueller wegen Zahlungen an Cohen nach der Wahl befragt wurde. Mueller leitet die Ermittlungen zu einer mutmaßlichen russischen Einflussnahme auf die US-Wahl. Avenatti zufolge hat Wekselberg "enge Verbindungen" zu Russlands Präsident Wladimir Putin.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Vorwurf der Unterwanderung: Trump will gegen FBI ermitteln lassen

Der US-Präsident wirft dem FBI vor, sein Wahlkampfteam 2016 im Auftrag seines Vorgängers Obama unterwandert zu haben. Auf Twitter fordert er nun eine offizielle Untersuchung.
Außenpolitik

New York Times: Auch Golfmonarchien wollten Trump zum Wahlsieg verhelfen

Der älteste Sohn des US-Präsidenten soll sich im Wahlkampf 2016 mit einem Repräsentanten aus Saudiarabien und den Emiraten getroffen haben, berichtet die "New York Times".
Außenpolitik

Russland-Affäre: Sonderermittler soll Trumps Immunität eingeräumt haben

Robert Mueller dürfe keine Anklage gegen den US-Präsidenten erheben. Das soll das Ermittlungsteam dem Weißen Haus mitgeteilt haben, sagt Trumps Anwalt Giuliani.
Trump-Anwalt Cohen hatte behauptet, das Schweigegeld aus eigener Tasche bezahlt zu haben.
Außenpolitik

Zahlung an Pornostar: Trump-Anwalt bekam Kosten erstattet

Aus der jährlichen Finanzaufstellung von US-Präsident Trump geht hervor, dass er seinem Anwalt Michael Cohen dessen hohe sechsstellige Auslagen refundierte.
Donald Trump
Außenpolitik

Trump zu Russland-Affäre: "Ich würde liebend gern reden"

Der US-Präsident sagt, er würde einer fairen Befragung durch den Russland-Sonderermittler Robert Mueller zustimmen. Allerdings hätten ihm seine Anwälte von dem Gespräche abgeraten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.