Elektrofahrräder, Hopfen und Bitcoin: Wie die Schwierigkeit der heutigen Mathematikzentralmatura von den Maturanten eingeschätzt wird. In Wien und in Graz kam es zu zwei kleineren Zwischenfällen.
Die Mathematikzentralmatura 2018 ist Geschichte: Die rund 43.000 Kandidaten an allgemeinbildenden (AHS) und berufsbildenden höheren Schulen (BHS) haben die Reifeprüfung im Fach Mathematik am Mittwochvormittag ohne größere organisatorische Probleme hinter sich gebracht. Und wie ist es gelaufen? "Es war etwas schwerer als im Vorjahr", sagt Bundesschulsprecher Harald Zierfuß zur "Presse" in einer ersten Reaktion.
An den AHS habe es zwar "ein paar Fallen" gegeben, generell sei die Mathematikmatura dort aber "schaffbar" gewesen. An den BHS sei die Matura heuer "schon deutlich schwieriger" gewesen. Das zeichnet sich nach einem ersten Rundruf der Schülervertretung ab. Demnach hatten vor allem die Maturantinnen und Maturanten an den Handelsakademien (HAK) mit den Beispielen des B-Teils (die Matura besteht aus Teil A und Teil B bzw. aus Teil 1 und Teil 2) zu kämpfen.
"Geschenkt werden einem die Noten nicht"
In der Mathematik gibt es traditionell jedes Jahr die meisten Fünfer, wobei die Quote zwischen zehn und rund 20 Prozent schwankt. Auch heuer werde, wie Zierfuß sagt, wird "das Zittern für einige weitergehen", denn "geschenkt werden einem die Noten nicht". Auch nicht an der AHS.
Dort wurden heuer erstmals Minimalanforderungen für elektronische Hilfsmittel, also für Taschenrechner, festgelegt. Das betrifft das Darstellen von Funktionsgraphen, das numerische Lösen von Gleichungen und Gleichungssystemen, das Ermitteln von Ableitungs- und Stammfunktionen, numerisches Integrieren sowie das Bereitstellen von stochastischen Grundfunktionen. Für die Maturanten bedeutet das, dass auch Aufgaben kommen können, die den Einsatz dieser Hilfsmittel nötig machen bzw. zumindest viel Zeit ersparen. An den BHS gibt es eine ähnliche Festlegung bereits länger. "Für die nächsten Jahrgänge ist es wichtig, dass der Einsatz dieser Taschenrechner auch in den Jahren vor der Matura bereits geübt wird. Das ist bisher nicht an allen Schulen im gleichen Ausmaß der Fall gewesen", sagt Zierfuß.
Thematisch haben sich die Maturanten (konkret jene der AHS) heuer bei der Mathematikmatura mit dem Wachstum von Hopfen, mit der Fortbewegung von Elektrofahrrädern und mit dem Bitcoinkurs beschäftigen müssen. Die Aufgaben sind ab ca. 16.00 Uhr auf der Zentralmatura-Infoseite des Bildungsministeriums abrufbar. Die gesammelten Ergebnisse der Matura werden dann Mitte bzw. Ende Juni präsentiert - wie immer ohne Resultate einzelner Schulen.
Nach der Mathe-Matura geht es bei der Reifeprüfung wieder in eine längere feiertagsbedingte Pause. Die nächste zentrale Klausur steht erst am kommenden Dienstag (15. Mai) mit Latein bzw. Griechisch am Programm. Abgeschlossen wird dann mit Französisch (16. Mai) und Italienisch (17. Mai).
(j.n./APA)