Was wäre Raiffeisen ohne Russland

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Die Raiffeisen Bank International betreut mehr als 16 Millionen Kunden. In der Ukraine ist der Anteil notleidender Kredite am höchsten, in Russland wird am meisten verdient.

Den größten Teil ihres von 330 auf 529 Millionen Euro verbesserten Vorsteuergewinnes erwirtschaftete die Raiffeisenbank International (RBI) im ersten Quartal 2018 in der Region Osteuropa - und hier vor allem wieder in Russland. Diese Region, zu der noch Weißrussland und die Ukraine gezählt werden, trug mit 248 Millionen Euro zum gesamten Vorsteuergewinn bei, teilte die RBI am Dienstag weiter mit.

Fast drei Viertel der operativen Erträge in Osteuropa wurden demnach in Russland erwirtschaftet.

142 Millionen Euro an Vorsteuergewinnen kamen aus Südosteuropa - dazu zählen Albanien, Bosnien & Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, der Kosovo, Rumänien und Serbien.

Aus der Region Zentraleuropa flossen 130 Millionen Euro. Zu dieser Region zählen Tschechien, Ungarn, die Slowakei, Polen und Slowenien, wo die RBI im Leasing aktiv ist.

Auf den Bereich Group Corporates & Markets entfielen 154 Millionen Euro. Dazu zählen unter anderem das Österreich-Geschäft, Raiffeisen Leasing, Raiffeisen Centrobank, Raiffeisen Capital Management, Kathrein Privatbank, Raiffeisen Factorbank und die Raiffeisen Bausparkasse. Um 146 Millionen Euro vermindert wurde das Vorsteuerergebnis durch die Ergebnisse des Bereiches Corporate Center und durch Konsolidierungseffekte.

Die RBI ist inklusive Österreich in 15 Ländern vertreten. In zwölf davon ist sie gemessen an den vergebenen Kundenkrediten unter den fünf größten Finanzinstituten - neben Österreich (3) in Tschechien (5), Ungarn (5), der Slowakei (3), Albanien (3), Bosnien & Herzegowina (2), Bulgarien (5), Kroatien (4) , dem Kosovo (1), Rumänien (5), Serbien (5) und der Ukraine (4). In Russland liegt sie gemessen an den Kundenkrediten auf Platz 9, in Polen auf Platz 10 und in Weißrussland an 6. Stelle. In Summe werden rund 16,6 Millionen Kunden betreut.

Den höchsten Anteil notleidender Kredite (NPL-Ratio) gibt es in der Ukraine (22,1 Prozent), gefolgt von Albanien (15,7 Prozent) und Kroatien (11,6 Prozent). Deutlich über dem Gruppen-Durchschnitt von 5,4 Prozent liegen die NPL-Anteile auch noch in Polen (8,7 Prozent), Ungarn (8 Prozent) und B&H (6,8 Prozent). Zu einem Anstieg ist es in der Ukraine und Ungarn gekommen, Rückgänge gab es in Kroatien, Tschechien und Rumänien.

(APA)

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