Testspiel-Triple für ÖFB auch logistische Herausforderung

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Weiter keine vertragliche Nutzungsvereinbarung für Happel-Stadion über Brasilien-Spiel hinaus, ÖFB angelt nach Champions-League-Finale der Frauen. 90.000 Zuschauer werden beim "Triple" erwartet, dazu 1000 Journalisten.

Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) steht bei den drei anstehenden Testspielen gegen WM-Gastgeber Russland (30. Mai in Innsbruck), Weltmeister Deutschland (2. Juni in Klagenfurt) und Rekordweltmeister Brasilien (10. Juni in Wien) auch vor einer logistischen Herausforderung. An drei verschiedenen Standorten werden etwa mehr als 1.000 Medienvertreter erwartet, verlautete der Verband am Dienstag.

"Es ist ein höchst attraktives Triple kurz vor der WM. Ich glaube, es ist keine Selbstverständlichkeit, dass es uns gelungen ist, diese Topgegner nach Österreich zu holen", meinte ÖFB-Präsident Leo Windtner in einer Pressekonferenz in Wien. Teamchef Franco Foda habe von einer Mini-WM gesprochen. "Das ist nicht an den Haaren herbeigeholt. Es ist eine gewaltige Herausforderung. Sportlich ist es eine Challenge, aber auch organisatorisch und administrativ."

An allen drei Spielorten müssen für das Fernsehen Doppelproduktionen (von beiden Spielfeldseiten) organisiert werden, mehr als 100 TV-Kameras sind dafür im Einsatz. Dazu kommen mehr als 1.300 Ordner und als Ziel insgesamt 4.000 VIP-Gäste, die es zu betreuen gilt. Die Spiele in Klagenfurt und Wien sind bereits ausverkauft. Für das Duell mit Russland in Innsbruck waren bis Dienstag 11.000 Tickets abgesetzt.

Mehr als 90.000 Fans werden zu den drei Spielen in Summe erwartet. Der ÖFB will an der Herausforderung und den Ansprüchen, die auch die prominenten Gegner an die Organisation stellen, wachsen. "Spiele gegen Deutschland und Brasilien sind auch nichts Alltägliches", sagte Bernhard Neuhold, der Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH.

Von den drei Heimspielen des ÖFB-Nationalteams im Herbst ist bisher nur für den Test gegen Schweden (6. September) ein Spielort fixiert - die generalüberholte Generali Arena der Wiener Austria. Mit dieser hat sich der Verband auch für das Frauen-Champions-League-Finale 2020 beworben, das am Donnerstag vergeben wird. Windtner: "Wenn wir den Zuschlag bekommen, wäre das ein gewaltiger Auftrieb für den Frauenfußball in Österreich."

Für Herren-Länderspiele müssen die Austragungsorte jeweils 120 Tage vor dem Spieltermin bei der UEFA genannt werden. Für die Nations-League-Heimspiele gegen Nordirland (12. Oktober) und Bosnien-Herzegowina (15. November) wäre auch das Ernst Happel Stadion interessant. Für die größte Arena im Land gibt es laut Neuhold über das Brasilien-Spiel hinaus aber noch keine vertragliche Vereinbarung mit der Stadt Wien.

Es geht um die künftigen Mietkonditionen. "Wir haben betont, dass wir das Ernst Happel Stadion bespielen wollen in Zukunft", sagte Neuhold. Die Entscheidung liege aber nicht mehr in den Händen des ÖFB. "Wenn es nicht möglich ist, schauen wir uns nach Alternativen um. Dann würden wir in die Bundesländer ausweichen."

Das ÖFB-Cup-Finale ist bereits seit 2014 fünfmal in Klagenfurt über die Bühne gegangen. Die Neuvergabe des Endspiels nach Ende des abgelaufenen Zyklus soll laut Neuhold für vier Jahre und noch vor Beginn der kommenden Cupsaison erfolgen. Auf den Cupsieger (der Bewerb feiert sein 100-jähriges Bestandsjubiläum) wartet 2019 erstmals ein Fixplatz in der Gruppenphase der Europa League - laut Windtner "ein zusätzliches Attraktionsmoment für viele Clubs".

Windtner zeigte sich auch mit der Reform der beiden höchsten Spielklassen zufrieden, die ab Sommer mit 12 bzw. 16 Teams über die Bühne gehen. "Die Bundesliga 2018/19 wird ein Hammer werden", meinte der Oberösterreicher. Sonderlob vom Verbandschef gab es für Serienmeister Salzburg - nicht nur, weil dieser der Saison mit seinem Erfolgslauf in der Europa League "die Würze gegeben hat", sondern auch für dessen nachhaltige Arbeit in der Akademie. Windtner: "Die ist auf Top-Niveau."

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