Kickls Reiterpolizei startet in Wiener Neustadt

Herbert Kickl startet mit seiner geplanten berittenen Polizei
Herbert Kickl startet mit seiner geplanten berittenen Polizeiimago/Agentur 54 Grad
  • Drucken

Die von Innenminister Herbert Kickl initiierte berittene Polizei ist jetzt fix. Ein Probebetrieb soll bereits in ein paar Wochen in der Reitanlage der Theresianischen Militärakademie (MilAk) in Wiener Neustadt starten.

Die berittene Polizei ist fix. Der Probebetrieb soll noch im Juni in der Reitanlage der Theresianischen Militärakademie (MilAk) in Wiener Neustadt starten. Christoph Pölzl, Sprecher von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ), bestätigte das.

Die Pferde - 14 sind vorgesehen - müssen erst beschafft werden. Die Anschaffungskosten für Tiere, Ausrüstung und Sättel wurden mit rund 380.000 Euro beziffert. "Der Wiederverkaufswert nach zwei Jahren ist sehr hoch", betonte Pölzl. Die laufenden Kosten pro Jahr, unter anderem für Einstell- und Tierarztkosten, wurden mit rund 110.000 Euro beziffert.

Vorerst keine Einsätze bei Demos

Kickl verschickte am Freitagnachmittag an alle österreichischen Polizisten ein Informationsschreiben. Die Beamten wurden unterrichtet, dass es "vorerst keinen Einsatz bei Demonstrationen" geben werde. In einem mehrmonatigen Ausbildungsverfahren sollen Polizisten mit Pferden verschiedene Einsatzszenarien vorbereiten, eine eigene Dienststelle in der Bundeshauptstadt ist für 2019 geplant.

Bereits am 4. Juni wird das Projektkernteam - ein Abteilungsleiter, zwei Reiterinnen und ein Reiter - ihre Tätigkeiten aufnehmen. Zeitgleich soll die Ausrüstungs- und Uniformbeschaffen starten und geeignete Pferde ermittelt werden. "Für August dieses Jahres ist der Ausbildungsstart geplant", heißt es im Schreiben.

Bewerber gesucht

Seit Freitag sucht die Polizei außerdem interessierte Bewerber für die Reiterstaffel. Eine abgeschlossene Grundausbildung sowie mindestens zwei Jahre Außendiensterfahrung und ein gültiger Fitnessscheck sind Voraussetzung.

Kickl beruft sich in seinem Informationsschreiben auf den "europaweiten Trend", dass Polizeipferde in Großstädten vermehrt eingesetzt werden. "Die erhöhte Sitzposition ermöglicht eine bessere Übersicht und Wahrnehmung von Sachverhalten. Gleichzeitig sind Pferde schnell und ausdauernd, also für längere Streifen gut geeignet", betont der Innenminister die Vorteile der berittenen Polizei.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wien

Tierschützer-Aktion gegen berittene Polizei in Wien

Als Pferde verkleidete Aktivisten des Vereins gegen Tierfabriken demonstrierten vor dem Innenministerium: "Ich bin ein Lebewesen, keine Waffe".
Generalmajor Thomas Schlesinger, im Hintergrund seine Polizeischüler, die im Hof der Marokkanerkaserne das Anhalten eines Autos üben.
Österreich

Inspektion in der Polizeischule: Die Suche nach dem Nachwuchs

Die Polizei soll um Tausende junge Beamte wachsen, so der Wille der Politik. Woher sollen die kommen? Schließlich gibt es schon jetzt Engpässe.
Innenminister Kickl, Vizekanzler Strache und Kanzler Kurz besuchen die Polizei
Innenpolitik

Mit Sicherheit in den Medien: Wie die Regierung Themen setzt

Die türkis-blaue Koalition ruft den „sicherheitspolitischen Lostag“ aus und verspricht 2100 zusätzliche Planstellen für die Polizei. Das sichert Schlagzeilen.
Symbolbild
Österreich

Die Polizeiuniform könnte es bald einfacher geben

Ausbildung. Die Polizei hat schon jetzt massive Probleme, geeignete Bewerber zu finden – nur einer von zehn Kandidaten erfüllt die Ansprüche. Wer soll die neuen Planstellen besetzen?
Polizei
Innenpolitik

Österreichs Polizei erhält 2100 zusätzliche Planstellen

Mit der Schaffung der Ausbildungsplanstellen können angehende Polizisten geschult werden, obwohl für sie eigentlich noch keine Planstelle frei wäre. Kanzler Kurz, Vizekanzler Strache und Innenminister Kickl orten einen "Freudentag".

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.