Callas: „Ich habe keine Kraft, die Seele verzehrt sich!“

Maria Callas.
Maria Callas.(c) Fonds de Dotation Maria Callas
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Tom Volf hat die feine Doku „Maria by Callas“ gedreht. Die Künstlerin wusste gut Bescheid über sich.

Oft sind diese Dramen von und über Celebrities unerträglich. Ob bedeutend oder unbedeutend, die Geschichte geht immer den gleichen Gang: Erst ist die Sehnsucht groß, berühmt zu werden, dann kommen die Erfolge und der Moment des Scheiterns, von da an geht es bergab und mehr oder minder mitleidig oder genüsslich sieht das Publikum zu.

Einerseits, andererseits: Maria Callas war keine gewöhnliche Celebrity, sondern eine der größten Sängerinnen aller Zeiten. Und die Art und Weise wie sie sich in Tom Volfs Film offenbart, ist erfrischend ehrlich, sie durchschaut ihre Lage in jeder Phase, selbst im größten Leid, und sie lügt nie. Zumindest wirkt diese Doku so.


Entkitscht. Der Film ist verdienstvoll, weil er das Bild von dieser bedeutenden Künstlerin klärt und von Kitsch befreit. Die Presse jagte die Callas gnadenlos („Das wird Ihnen schaden, wenn Sie kein Interview geben“, drohte ein Reporter). Volf, der 2013 mit 28 Jahren nach einem Opernbesuch mehr zufällig der Legende näher rückte, sprach mit 30 Zeitzeugen und hat drei Bücher, eine Ausstellung 2017 in Paris und ein Musikalbum aus seinen Recherchen gezogen. Der Vintage-Fotograf und Werbefilmer zeigt erfreuliches Talent, die Schönheit mit der Wahrheit zu verbinden.

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