Windtner ortet "Energieschub" durch neue ÖFB-Generation

Die Presse/Fabry
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Foda habe Team "wirklich positiv im Griff" - Künftige Nutzung des Happel-Stadions soll in den nächsten Tagen geklärt werden

Für ÖFB-Präsident Leo Windtner ist der jüngste Erfolgslauf der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft auch eine Bestätigung der Arbeit von Teamchef Franco Foda. Der 2:1-Sieg vergangenen Samstag gegen Deutschland hätte auch international für Aufsehen gesorgt. Am Sonntag (16.00 Uhr/live ORF eins) gegen Brasilien erhofft sich der Verbandschef noch einmal einen ebenso ambitionierten Auftritt.

"Für Ergebnisse kann man keine Garantie abgeben, aber für das Auftreten", erklärte Windtner im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. Dieses sei unter Foda bisher stets überzeugend gewesen. Vom Deutschen gehe eine unwahrscheinlich große Motivation aus. "Die Stimmung konnte ins Positive gedreht werden. Jeder ist vom unbedingten Willen getragen, beim Team dabei zu sein", meinte der ÖFB-Präsident.

Windtner ließ auch die guten Voraussetzungen, die Foda von Vorgänger Marcel Koller übernommen habe, nicht unerwähnt. "Es ist aber eine neue Generation hinzugekommen, die für einen Energieschub gesorgt hat", erklärte der Oberösterreicher. "Vermeintliche Ersatzleute sind zu Leistungsträgern avanciert." Dazu komme, dass Foda die Mannschaft "wirklich positiv im Griff hat". Eine wesentliche Rolle attestierte Windtner auch den Teamchef-Assistenten Thomas Kristl und Imre Szabics.

Das laufende Testspiel-Triple gegen Russland (1:0), Deutschland und Brasilien sei für den ÖFB nicht nur mit großen Anstrengungen, sondern auch mit einem "gewissen Risiko" verbunden gewesen, erinnerte Windtner. Hätte es eine herbe Niederlage nach der anderen gesetzt, hätte dem Verband auch schnell "Größenwahn" unterstellt werden können. "Die Mannschaft hat den sportlichen Ball aber aufgenommen und reüssiert, wie wir es nicht erwarten durften."

Brasilien sei die nächste "Standortbestimmung". Der Rekordweltmeister werde kompakt auftreten. "Sie werden sich sicher nicht überraschen lassen", meinte Windtner. Wirklich entscheidend wird es für das ÖFB-Team aber erst in der Nations League im Herbst. "Es macht eine breite Brust, wenn man gegen Deutschland gewinnt. Die müssen wir dann einbringen, wenn es um die Punkte geht", betonte der Verbandschef.

In welchem Stadion die Heimspiele im neuen Bewerb ausgetragen werden, ist noch nicht restlos geklärt. Der ÖFB und die Stadt Wien bemühen sich, eine gemeinsame Lösung für eine Nutzung des Ernst-Happel-Stadions über den Sommer hinaus zu finden. Windtner berichtete nach einem zweiten Gespräch am Donnerstag von einer "durchaus robusten Vertrauensbasis" mit dem neuen Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Auch dieser sei daran interessiert, dass das Team wieder in Wien antritt.

"Beide Seiten sind wirklich engagiert dahinter, ein Resultat zu erzielen, dass wir die berühmte Kuh vom Eis bringen", sagte Windtner zur offenen Vertragssituation. "Ich hoffe, dass wir in den nächsten Tagen eine Entscheidung schaffen." Die Zeit drängt: Bis Ende nächster Woche muss der UEFA das Stadion für das erste Nations-League-Heimspiel am 12. Oktober gegen Nordirland genannt werden.

Das Brasilien-Spiel wird auch Hacker im ausverkauften Happel-Stadion verfolgen. Die Neubaupläne, die der ÖFB vorantreiben will, seien laut Windtner vorerst hintangestellt. "Wenn die Benutzung erledigt ist, dann werden wir nachdenken." Hacker hatte in einem Interview mit dem "Standard" zuletzt den Bund - in Person von Sportminister Heinz-Christian Strache (FPÖ) - in die Pflicht genommen, sich finanziell stärker an einem solchen Projekt beteiligen zu müssen.

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