Simona Halep gewann in Paris ihr erstes Grand-Slam-Turnier.
Paris. Simona Halep in einem Grand-Slam-Finale, das ist schon eine eigenartige Geschichte gewesen. Dreimal war die 26-jährige Rumänin aus Constanta vor den French Open 2018 bereits in einem Majorfinale gestanden. Allesamt gingen verloren, zweimal in Paris (2014, 2017), im heurigen Jänner in Melbourne. Seit Samstag aber ist ihre Tenniswelt in Ordnung. Halep besiegte in Roland Garros die Amerikanerin Sloane Stephens mit 3:6, 6:4, 6:1.
Im vierten Anlauf gelang ihr der große Coup, die Weltranglisten-Erste, die diese im Oktober 2017 eroberte Position freilich behalten wird, strahlte. „Das ist mein schönster Sieg, den habe ich mir so verdient.“
Das Interesse in der Heimat sei enorm, 40 Jahre nach Virgina Ruzici triumphierte wieder eine Rumänin in den French Open. 45 Jahre nach Ilie Nastase ist das Land wieder eine Großmacht im Tennis. Dieser Erfolg (2,2 Mio. € wert) nehme ihr „enorme Last“ und viel Druck, erzählte sie. Endlich seien die ewigen Fragen nach mentaler Schwäche, Finalangst oder Flüchen vorbei. Aber wo sonst, wenn nicht hier, sollte es gelingen? 2008 gewann sie in Paris den Mädchen-Titel, 2010 gab sie hier ihr Grand-Slam-Debüt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.06.2018)