Auch das noch: General Electric fliegt aus dem Dow Jones

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General Electric zählte zu den Gründungsmitgliedern, als der Dow Jones 1896 an den Start ging, und war seit 1907 ununterbrochen dabei. Doch der Dino der US-Wirtschaft steckt in einer seiner größten Krisen.

Der Niedergang der US-Industrie-Ikone General Electric (GE) geht weiter: Der angeschlagene Siemens-Rivale ist bei Anlegern so stark in Ungnade gefallen, dass er den US-Leitindex Dow Jones Industrial Average verlassen muss. Am 26. Juni wird GE nach anhaltenden Kursverlusten von der Drogerie- und Apothekenkette Walgreens Boots Alliance ersetzt. Das teilte der Indexbetreiber S&P Dow Jones Indices am Dienstag nach US-Börsenschluss mit.

Die 126 Jahre alte GE, zu deren Mitgründern der Erfinder Thomas Edison gehörte, war das einzige Gründungsmitglied des inzwischen meist beachteten Börsenindex der Welt, das ihm heute noch angehörte. Der Dow-Jones-Index war 1896 erstmals errechnet worden. Seit 1907 gehörte ihm GE ununterbrochen an. Von 1993 an war der Technologieriese mit kurzen Unterbrechungen das wertvollste börsennotierte Unternehmen der USA. Heute ist es mit einem Börsenwert von 112 Milliarden Dollar der sechstkleinste Wert im Dow-Jones-Index. Der Aktienkurs ist mit weniger als 13 Dollar der niedrigste aller 30 Dow-Jones-Titel.

Doch der Dino der US-Wirtschaft steckt in einer seiner größten Krisen. Der Niedergang begann mit dem groß angelegten Einstieg in die Finanzbranche, wodurch GE von der Finanzkrise 2008 voll erwischt wurde. Seit dem Jahr 2000 ist der Kurs der GE-Aktie um 80 Prozent eingebrochen, 2017 war sie mit einem Minus von 37 Prozent der größte Verlierer im Dow. Allein in diesem Jahr hat sie mehr als ein Viertel verloren. Bisher ist es Vorstandschef John Flannery, der im August den viel kritisierten Jeff Immelt ersetzte, nicht gelungen, Anlegern Hoffnung auf eine Trendwende zu machen.

(APA/dpa)

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