ÖGB-Chef Katzian: "Ich bin kein geborener Streithansel"

Wolfgang Katzian ist neuer ÖGB-Präsident. Er will der Regierung die Hand reichen.
Wolfgang Katzian ist neuer ÖGB-Präsident. Er will der Regierung die Hand reichen. (c) Daniel Novotny
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Der neue Gewerkschaftschef, Wolfgang Katzian, startet mit einer Großdemonstration gegen den Zwölf-Stunden-Tag ins Amt – inklusive Bezahlung von 40 Nächtigungen. Der ÖGB soll überparteilicher, jünger und weiblicher werden.

Die Presse: Eine Großdemo zum Amtsantritt ist nicht schlecht. Sind Sie Türkis-Blau dankbar?

Wolfgang Katzian:
Nein, weil das Arbeitszeitgesetz ein Murks ist. Allein die Tatsache, dass nun in mehreren Punkten nachgebessert wird, zeigt, dass unsere Kritik berechtigt ist. Die Novelle greift tief in das Leben der Menschen ein. Ich finde nicht gut, dass so etwas ruckzuck erledigt werden soll.

Ganz so ruckzuck war es nicht, die Sozialpartner haben über das Thema jahrelang verhandelt.

Ja, es hat 2017 sozialpartnerschaftliche Verhandlungen zu Mindestlohn und Arbeitszeit gegeben. Beim Mindestlohn ist es gelungen, 1500 Euro als Ziel zu fixieren. Bei der Arbeitszeit gab es Forderungen und Vorschläge von Arbeitgebervertretern. Über unsere Forderungen wurde aber nicht einmal gesprochen, daher hat es 2017 keine sozialpartnerschaftliche Einigung gegeben. Auch wenn das immer wieder behauptet wird.

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