Tochter von Himmler war für BND tätig

Der deutsche Geheimdienst bestätigte ihre Anstellung.

Berlin. Gudrun Burwitz hat sich von den Gräueltaten der Nationalsozialisten nie distanziert, ganz im Gegenteil. Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war sie in rechtsextremen Kreisen aktiv und pflegte Kontakt zu den Nachkommen alter NS-Größen. Burwitz verfolgte auch lange den Plan, den Namen ihres Vaters posthum „reinzuwaschen“; er war der zweitmächtigste Mann hinter Hitler: Heinrich Himmler.

Nach dem Zerfall der Nazi-Diktatur war Burwitz einige Jahre als Sekretärin für den deutschen Auslandsgeheimdienst BND tätig. Das bestätigte die Behörde nach entsprechenden Medienberichten.

Damals, Anfang der 1960er-Jahre, wurde der BND von Reinhard Gehlen geleitet, der selbst eine Nazi-Vergangenheit hatte und bei der Gründung des BND mitwirkte. Zum Zeitpunkt, als Burwitz aus dem Nachrichtendienst ausschied (1963), setzte allmählich ein Wandel ein im Verständnis und im Umgang mit NS-belasteten Mitarbeitern, so der Historiker Bodo Hechelhammer, der die Geschichte des BND aufarbeitet. Unter Gehlens Ägide kamen viele ehemalige NS-Leute in den BND-Dienst.
Burwitz verstarb heuer im Mai. Sie nahm früher auch an den Ulrichsbergtreffen in Österreich teil. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.06.2018)

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