Die Großdemo am Samstag ist erst der Auftakt für die Aktionen der Gewerkschaft gegen den Zwölf-Stunden-Tag.
Wien. Man kann die Sachlage so sehen: Ein neuer ÖGB-Präsident wird gewählt, und die Koalition begeht ein schweres Foul, indem sie ihm gleich nach Beendigung des ÖGB-Kongresses ein Arbeitszeitgesetz vor den Latz knallt, gegen das eine Gewerkschaft nur Sturm laufen kann. Die Aufkündigung des Sozialpartner-Konsenses und gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik sind die Folge.
Man kann es aber auch so sehen: Die Koalition macht dem neuen Präsidenten ein Geschenk, indem sie ihm das richtige Reizwort liefert, um einen träge gewordenen Gewerkschaftsapparat wieder auf Touren zu bringen.