Die Turbulenzen beim Traditionskonzern Thyssenkrupp beschäftigen auch die deutsche Bundesregierung. Das Wirtschaftsministerium ist gegen eine Zerschlagung des Unternehmens mit seinen 158.000 Mitarbeitern.
Die Turbulenzen beim Traditionskonzern Thyssenkrupp beschäftigen auch die Bundesregierung. "Wir beobachten die Situation von Thyssenkrupp intensiv und mit zunehmender Sorge", sagte Arbeitsminister Hubertus Heil am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Das Essener Unternehmen habe wichtige Weichenstellungen in Richtung des Erhalts als integrierter Konzern eingeleitet und damit die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. "Dieser Weg darf nicht gefährdet werden", warnte der SPD-Politiker. "Alle Beteiligten sollten gemeinsam daran arbeiten, Thyssenkrupp als bedeutenden Konzern des Standorts Deutschland zu stärken und damit die Arbeitsplätze zu sichern."
Auch das CDU-geführte Wirtschaftsministerium sprach sich gegen eine Zerschlagung des Unternehmens mit seinen 158.000 Mitarbeitern aus. "Die Bundesregierung setzt darauf, dass Thyssenkrupp als integrierter Industriekonzern erhalten bleibt", sagte eine Sprecherin des Ministeriums in Berlin. Wichtig sei, dass die wesentlichen Akteure im Gespräch blieben. "Ziel muss eine zukunftsfähige Lösung sein." Alle Beteiligten müssten konstruktiv zusammenarbeiten. Im Kabinett seien die Vorgänge bei dem Konzern aber kein Thema gewesen, ergänzte Regierungssprecher Steffen Seibert.
Bei dem Ruhrkonzern - einem Aushängeschild der deutschen Wirtschaft - geht es derzeit drunter und drüber. Nach einem Streit mit Investoren über die künftige Strategie hatte Vorstandschef Heinrich Hiesinger vor zwei Wochen das Handtuch geworfen. Am Montag kündigte Aufsichtsratschef Ulrich Lehner seinen Rücktritt für Ende des Monats an. Lehner und Hiesinger hatten sich für die Einheit des Konzerns ausgesprochen, der neben Stahl auch Anlagen, Autoteile, Aufzüge oder U-Boote herstellt. "Wir haben es im Blick, aber im Unternehmen selbst müssen die Weichen richtig gestellt werden, damit Thyssenkrupp zusammen bleibt und nicht zerschlagen wird", sagte Heil zudem dem Sender n-tv.
(Reuters)