An der Grenze zu Österreich verstärkt eine neue Polizeieinheit seit Mittwoch die Kontrollen. Das soll Ministerpräsident Söder aus dem Umfragetief retten.
Berlin. Es gibt derzeit zwei Dinge, die Markus Söder besonders wichtig sind: Die neue bayrische Grenzpolizei, und Fotos von ihm mit der neuen bayrischen Grenzpolizei. Also fährt der Ministerpräsident am Mittwochvormittag zum ersten Einsatz nach Kirchdorf am Inn, schüttelt den Beamten die Hände, posiert in ihrem Wagen und blickt für die Kamera durch ein Nachtsichtgerät. Dass das bei Tageslicht wenig bringt, merkt er erst, als das Foto geknipst ist. Macht nichts, Söder sieht darüber hinweg. Bei der Schaffung dieser Behörde hat er weit größere Hürden überwinden müssen. Nun, da sie endlich einsatzbereit ist, will er sie so prominent wie möglich vermarkten.
Bayern erhält als einziges Bundesland wieder eine eigene Einheit für den Grenzschutz: 500 Beamte sind Teil davon, bis 2023 sollen es doppelt so viele sein. Dann wird sich ihr Einsatzbereich auch auf die Grenze zu Tschechien ausdehnen. Derzeit konzentriert man sich aber noch auf das Gebiet vor Österreich: Neben den fixen Kontrollen an drei großen Autobahnübergängen kontrollieren die bayrischen Polizisten nun flexibel stundenweise an anderen Orten.