Paolo Borrometi: „Fünf Männer riskieren jeden Tag ihr Leben für mich“

Paolo Borrometi
Paolo Borrometi(c) Privat
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Immerhin bleiben seine Gedanken frei, sagt Paolo Borrometi. Der Autor deckt die Machenschaften der Mafia auf und braucht laufend Schutz.

Herr Borrometi, vor wenigen Tagen hat Innenminister Matteo Salvini damit gedroht, den Personenschutz des Gomorrha-Autors Roberto Saviano aufzuheben. Auch Sie leben seit fünf Jahren mit einer Eskorte. Was haben Sie gedacht, als Sie die Worte Salvinis hörten?

Paolo Borrometi:
Das Leben unter Geleit ist kein Privileg, sage ich Ihnen. Es ist die Hölle. Ich lebe so seit fünf Jahren. Fünf Männer riskieren seitdem jeden Tag ihr Leben für mich. Vor drei Monaten bin ich nur knapp einem Attentat durch eine Autobombe entkommen. Sie hätte nicht nur mich, sondern auch meine Eskorte in Stücke gerissen. Und das fast 30 Jahre nach der Zeit der großen blutigen Anschläge auf die Ermittler Giovanni Falcone und Paolo Borsellino. Vor wenigen Tagen wurde ein Gerichtsurteil gesprochen, das klar besagt, dass ein weiterer Clan aus Syrakus mich umbringen wollte. Ich werde von fünf unterschiedlichen Clans mit dem Tod bedroht. Das ist doch der Beweis dafür, wie groß die Gefahr tatsächlich für uns ist. Vor ein paar Jahren haben sie die Eskorte von Marco Biagi abgeschafft. Wenige Wochen später wurde der Jurist ermordet. Die Mafia, die Kriminellen, die Terroristen – sie sind in Wartestellung.

Kann Salvini überhaupt so eine Entscheidung treffen?

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