Dammbruch in Laos: 26 Tote und über 100 Vermisste

Fünf Milliarden Kubikmeter Wasser ergossen sich in die Wohngebiete.
Fünf Milliarden Kubikmeter Wasser ergossen sich in die Wohngebiete.APA/AFP/ATTAPEU TODAY/HANDOUT
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Sechs Dörfer wurden überschwemmt, 6600 Menschen verloren ihr Zuhause. Der Damm war noch in Bau, aber laut Baufirma "zu 90 Prozent" fertiggestellt.

Wassermassen aus einem geborsten Staudamm haben in Laos tausende Häuser weggeschwemmt. Mindestens 26 Menschen kamen ums Leben, wie örtliche Medien meldeten. In seiner ersten öffentlichen Reaktion auf den Dammbruch hat Regierungschef Thongloun Sisoulith von rund 130 Vermissten gesprochen. Nach dem Unglück in der südöstlichen Provinz Attapeu seien 131 Menschen vermisst gemeldet worden, sagte der Ministerpräsident am Mittwoch bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Es handle sich ausschließlich um Landsleute.

Der Xepian-Xe Nam Noy-Staudamm war am Montagabend eingestürzt, fünf Milliarden Kubikmeter Wasser aus dem Staubecken überschwemmten sechs Dörfer.

Über die Ursache des Dammbruchs gibt es noch keine gesicherten Angaben. In einer ersten Reaktion nannte eine der an dem Projekt beteiligten Firmen starken Regen als Grund für Risse im Damm. Mehr als 6600 Menschen verloren ihr Zuhause, schrieb die amtliche Nachrichtenagentur Lao News Agency. Tausende Menschen sitzen einem Bericht der "Laotian Times" zufolge noch in den überfluteten Gebieten fest. Andere suchten Zuflucht in Schulen und Regierungsgebäuden. Die Pegelstände steigen zudem wegen starker Monsun-Regenfälle noch immer.

Der Unglücksdamm ist noch im Bau. Nach Angaben einer der beteiligten Firmen, der thailändischen Ratchburi Holding, ist das Projekt zu 90 Prozent fertiggestellt. Das Kraftwerk sollte mehr als 1.800 Gigawatt Strom pro Jahr produzieren - eine wichtige Einnahmequelle für das arme südostasiatische Land.

Der Xepian-Xe Nam Noy-Damm ist nur eines in einer Reihe von Dammprojekten im ganzen Land: Insgesamt gibt es 46 Staudämme und 54 weitere Projekte. Strom macht etwa zwei Drittel der Exporte aus. Die Dammprojekte sind nicht nur bei Umweltschützern umstritten, es kommt auch immer wieder zu Unfällen. In den vergangenen beiden Jahren brachen bereits zwei Dämme.

(APA/dpa)

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