Warum lässt sich Blut künstlich so schwer ersetzen?

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Symbolbild. (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Das lebenswichtige Organ erfüllt eine Vielzahl an Aufgaben. Vieles ist noch nicht verstanden, daher lässt es sich bisher nicht völlig nachbauen.

Viele denken bei Blutverlust nur an den Verlust der Sauerstoffträger. Blut ist aber ein Organ mit vielen anderen Funktionen“, sagt Gerda Leitner von der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin am Wiener AKH. „Verliert jemand viel Blut, fehlen viele wichtige Aufgaben, die es erfüllt.“ Gerade die Versuche, künstlich Blut herzustellen, zeigten deutlich, wie komplex das System sei.

Zwar sind die auch als rote Blutkörperchen bezeichneten Erythrozyten, die den Sauerstoff in die Organe transportieren, die häufigsten Zellen im Blut des Menschen. Dazu kommen aber noch die für die Immunabwehr zuständigen Leukozyten. Diese sogenannten weißen Blutkörperchen bekämpfen Keime und Erreger, sodass der Mensch mitunter erst gar nicht erkrankt. Die als Thrombozyten bezeichneten Blutplättchen sind wiederum wichtig für die Blutgerinnung: Sie heilen kleine Verletzungen, bevor sie überhaupt auffallen. Seit Kurzem weiß man, dass sie auch an der Abwehr von Infektionen und Sepsis (umgangssprachlich „Blutvergiftung“) beteiligt sind. „Jede Blutzelle hat noch viele weitere Untereinheiten. Unzählige Faktoren spielen zusammen. Und vieles weiß man noch gar nicht“, sagt Leitner. Das mache es so schwierig, Blut zu ersetzen.

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