Warum haben Flugzeuge so kleine Fenster?

Fenster in Flugzeugen sind stets abgerundet.
Fenster in Flugzeugen sind stets abgerundet.(c) Bilderbox
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Es spart nicht nur Kosten, sondern ist auch aerodynamisch günstiger, die Scheiben klein zu halten. Durch verbesserte Technik werden sie größer.

Die Maschine hebt ab, ein kleiner Bub erlebt staunend seinen ersten Flug. Der Vater erklärt ihm die Landschaft von oben, benennt die Berge. Doch dann fragt der Bub: „Warum ist das Fenster so klein?“ – und alle Erwachsenen im Umfeld schweigen. Einmal mehr liefert Kindermund die Anregung für eine „Forschungsfrage“.

Holger Friehmelt, Leiter des Instituts Luftfahrt/Aviation der FH Joanneum in Graz, kennt gleich mehrere Antworten. Erstens seien Fenster teuer. Wie bei einem Wohnhaus verursachten größere Scheiben höhere Kosten. Ganz darauf verzichten können die Hersteller aber nicht. „Die Passagiere wollen hinausschauen. Wenn sie die Umgebung sehen, fühlen sie sich wohler und werden weniger leicht reisekrank“, erklärt Friehmelt. Zweitens muss die Flugzeughaut möglichst glatt sein. „Jede Schraube, Niete oder durch ein Fenster entstehende Unebenheit erzeugt mehr Luftwiderstand, das erhöht den Treibstoffverbrauch.“ Und drittens muss ein Flugzeug sehr unterschiedliche Temperaturen aushalten. „Auf dem Boden in der Sonne kann es sich, so wie ein Auto auf dem Supermarktparkplatz, auf 50 Grad Celsius aufheizen. Erreicht es eine Reiseflughöhe von zehn bis elf Kilometern, müssen die Werkstoffe bis minus 60 Grad Celsius standhalten“, schildert der Wissenschaftler. Die verwendeten Materialien Aluminium und Glas dehnen sich dabei unterschiedlich aus. Dadurch darf jedoch keine Lücke zwischen Fenster und Metallrahmen entstehen: „Das Fenster muss absolut dicht sein.“ Kleinere Fensterflächen verringern das Risiko.

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