Salzburger Festspiele

Eine Oper wie ein Film von Spielberg

„Die Zuhörer sind intelligent genug. Die brauchen kein Fake“ sagt Jan Lauwers.
„Die Zuhörer sind intelligent genug. Die brauchen kein Fake“ sagt Jan Lauwers.(c) Claudine Doury / picturedesk.com
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Der belgische Regisseur Jan Lauwers inszeniert erstmals eine Oper. Bei "L'incoronazione di Poppea" will er jeden Abend etwas Neues erfinden.

Er wollte nie eine Oper inszenieren. Als aber Jan Lauwers von Intendant Markus Hinterhäuser gefragt wurde, ob er das für die Salzburger Festspiele nicht doch einmal machen würde, erwiderte der belgische Theatermacher, es gebe ein einziges Werk, das er sich vorstellen könne: „L'incoronazione di Poppea“. Just diese letzte Oper Claudio Monteverdis aber hatte Hinterhäuser im Sinn. So gibt es in Salzburg ein Wiedersehen mit Lauwers und seiner Needcompany. Auf der Perner-Insel hatte er 2008 die Trilogie „Sad Face/Happy Face“ gezeigt, eine raffinierte Mischung aus Theater, Tanz, bildender Kunst und Musik.

Ein Gesamtkunstwerk schwebt ihm auch bei der 1642/43 in Venedig uraufgeführten Barockoper vor (Premiere: 12. August, Haus für Mozart). Etwa gleich viele Sänger, Musiker und Tänzer (je 17 bis 18) werden auf der Bühne stehen. Es gibt keinen Orchestergraben, verrät Lauwers vor der Premiere im Pressegespräch. Monteverdi komme seiner Arbeitsweise entgegen: „Er hat die Oper erfunden, er hat solch einen menschlichen Ansatz. Ich lerne von ihm jeden Tag.“ Dieses Werk sei rasant, fast wie ein Film von Steven Spielberg. „Monteverdi wäre heute ein toller Avantgardist.“ Er habe die Oper als Produktions-, nicht als Reproduktionsmaschine gesehen, das gebe den Künstlern viel Freiheit. „Die erhalten sie in ihrem Ausdruck auch bei uns. Wir wollen jeden Abend etwas Neues erfinden, jeden Abend anders spielen. Dazu hat mich auch Markus ermuntert.“

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