Deutschland hat ein Abkommen zur Flüchtlingsrücknahme mit Spanien vereinbart. Laut Angaben aus Madrid dürfte dies aber nur „eine kleine Zahl an Menschen“ tatsächlich betreffen.
Madrid. Es ist ein bedeutendes Willkommensgeschenk für Deutschlands Bundeskanzlerin, Angela Merkel: Kurz vor ihrem Besuch bei Spaniens Ministerpräsidenten, Pedro Sánchez, am Wochenende, der sie für zwei Tage auf seinen Feriensitz in Andalusien einlud, stimmte Sánchez einem Rückführungsabkommen von Flüchtlingen nach Spanien zu. Dabei geht es um die schnelle und unbürokratische Abschiebung jener Schutzsuchenden, die an der deutschen Grenze aufgegriffen werden, für deren Asylantrag aber Spanien zuständig ist, weil die Menschen dort zuerst registriert worden sind.
Das Abkommen, das von diesem Samstag an gelten soll, ist ein erster Schritt, um den Weiterzug von Asylsuchenden aus Spanien in Richtung Deutschland zu bremsen. Über weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der Migrationspolitik wollen Merkel und Sánchez, die sich im Sommerpalast des Regierungschefs im südspanischen Doñana-Nationalpark treffen, sprechen. Dieser in einem Naturparadies liegende Sommersitz liegt nur 60 Kilometer Luftlinie vom Migrationsbrennpunkt Cádiz entfernt. Das ist einer jener südspanischen Häfen, in denen derzeit täglich Boote mit Flüchtlingen und Migranten ankommen.