„Um sich zu legitimieren, muss man mehr tun als Geld ausgeben“

Elisabeth Schimpfössl.
Elisabeth Schimpfössl.(c) privat
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Die österreichische Elitenforscherin Elisabeth Schimpfössl untersucht die „Verbürgerlichung“ der russischen Oligarchen.

In Ihrem Buch beschreiben Sie den Wertewandel der russischen Oligarchen. Warum reicht Reichsein heute nicht mehr?

Elisabeth Schimpfössl: Erstmals ganz banal, weil sie – so wie wir alle – mit jedem Tag dem Tod näherkommen und inzwischen nicht mehr die Jüngsten sind. Da wird die Frage, was von einem überbleibt, immer mehr ein Thema. Gleichzeitig werden die Kinder erwachsen, und das Vermögen will erfolgreich vererbt werden. Dieser Vermögenstransfer, der den Reichen in Russland bevorsteht, ist in seiner Größe historisch beispiellos gemessen an der kleinen Anzahl von Leuten, die in den Prozess involviert sind. Dazu kommt, dass es keinen einzigen Oligarchen gibt, der selbst sein Vermögen geerbt hat; es gibt also keine Erfahrung mit Vermögensweiterreichung. Das flößt sogar den sonst so furchtlosen Oligarchen Ehrfurcht ein.

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