Eklat wegen Abfertigung für den scheidenden Bankchef Pinkl.
Klagenfurt (APA). Die Bestellung der neuen Vorstände für die verstaatliche Hypo Alpe Adria Bank begann am Mittwoch abend mit einem Eklat: Schon kurz nach Beginn wurde die Aufsichtsratssitzung unterbrochen. Es gebe eine Verschiebung, lautete die erste Meldung. Nur kurz später erklärte eine Sprecherin, die Aufsichtsratssitzung werde wie geplant fortgesetzt. Zu den Hintergründen für den Eklat machte die Banksprecherin keine Angaben.
Dem Vernehmen nach ging es einerseits um die Gagen der vier neuen Vorstände unter Vorsitz von Gottwald Kranebitter. Zum eigentlichen Eklat in der Aufsichtsratssitzung kam es allerdings wegen der Abfindung („Golden Handshake“) für den nach weniger als einem Jahr scheidenden Bankchef Franz Pinkl. Er hat einen Anspruch auf auf 4,5 Mio. Euro angemeldet. Zwischen ÖVP und SPÖ soll zuletzt ein Kompromiss ausgehandelt worden sein, wonach Pinkl mit 2,9 Millionen verabschiedet würde.
Heute entstanden im letzten Moment wieder Streitigkeiten um die Auszahlung, aber auch um die weitere Schritte. So sollen SP-Vertreter darauf gedrängt haben, Pinkl das Vertrauen zu entziehen. Was die VP-Vertreter abgelehnt hätten mit dem Argument, Pinkl hätte sich nichts zuschulden kommen lassen und im übrigen würde ein teurer Rechtsstreit drohen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.03.2010)