Pia Andreatta kennt Kriege und Krisen aus nächster Nähe. Ihre Erlebnisse fließen in die Forschung zu traumatisierten Menschen ein.
Die Presse: Wie erforscht man ein so heikles Thema wie Traumata?
Pia Andreatta: Sensible Themen brauchen eine gewisse Behutsamkeit, aber man darf auch nicht zu vorsichtig sein und sie tabuisieren. Wir arbeiten mit qualitativen Forschungsmethoden, für mich waren aber auch die Beobachtungen, die ich aus der Praxis mitbringe, wichtig. Das war auch die Chance, Dinge unmittelbar erproben zu können. Zum Beispiel eine Gruppenintervention für Vermissende, und zu sehen, was sie bringt.
Sie waren lang selbst in der Krisenintervention tätig. In welchen Bereichen?