Georg Schima: „Sozialstandards werden nicht sinken“

Der Arbeitsrechtsexperte und Rechtsanwalt Georg Schima würde jedem Unternehmer abraten, auf Dauer Arbeitnehmern eine elfte und zwölfte Arbeitsstunde „ad hoc“ aufzubrummen.
Der Arbeitsrechtsexperte und Rechtsanwalt Georg Schima würde jedem Unternehmer abraten, auf Dauer Arbeitnehmern eine elfte und zwölfte Arbeitsstunde „ad hoc“ aufzubrummen.(c) Clemens Fabry
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Das neues Arbeitszeitgesetz mit der Möglichkeit eines Zwölf-Stunden-Arbeitstages sowie einer 60-Stunden-Woche tritt heute in Kraft. Was bringt das Gesetz? Ein Experte gibt Antwort.

Die Presse: Die Novelle des Arbeitszeitgesetzes polarisiert politisch stark. SPÖ und Gewerkschaften sagen, Arbeitnehmern drohe mit dem Zwölf-Stunden-Tag Ausbeutung. Befürworter meinen, es werde sich ohnehin nicht viel ändern. Was ist Ihre Meinung?

Georg Schima: Es gab eine fertig ausverhandelte Einigung der Sozialpartner, die dem nun beschlossenen Gesetzestext ähnlich war. Diese Einigung wurde von der gewerkschaftlichen Basis jedoch nicht genehmigt. Manche Personen der Arbeitnehmerseite sind nun in der Situation, ein Gesetz verteufeln zu müssen, dessen Grundanliegen auch von ihnen ursprünglich durchaus anerkannt wurde. Dass dieses Gesetz dazu führt, dass Sozialstandards gesenkt werden oder auf Interessen von Arbeitnehmern weniger Rücksicht genommen wird, halte ich für ausgeschlossen.

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