Streik griechischer Seeleute: Touristen sitzen auf Inseln fest

24-hour strike of Greek seamen at the port of Piraeus
24-hour strike of Greek seamen at the port of Piraeus(c) REUTERS (ALKIS KONSTANTINIDIS)
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Wegen eines Streiks der griechischen Seeleute ist der Fährverkehr in der Ägäis und im Ionischen Meer am Montag weitgehend lahmgelegt worden. Die Gewerkschaft will auch am Dienstag streiken.

Wegen eines Streiks des Fährpersonals sind am Montag zahlreiche Urlauber auf griechischen Inseln festgesessen. Touristen und Einheimische konnten ihren Weg aufs Festland nicht antreten, nachdem die einflussreiche Gewerkschaft der griechischen Seeleute (PNO) zum Ausstand aufgerufen hatte. Ein Hafenpolizist sagte, es gebe "keine Fährverbindungen zu den wichtigsten Häfen des Landes". Lediglich einige kleinere Schiffe, die zwischen den Inseln pendeln, fuhren am Montag. 

Die Seeleute-Gewerkschaft fordert nach Jahren der Sparpolitik fünf Prozent mehr Lohn. Die Arbeitnehmer lehnen dies ab. Sie haben trotz eines wirtschaftlichen Aufschwungs ein Prozent mehr Lohn im September Jahr und ein weiteres Prozent im kommenden Juni angeboten.

Streik geht Dienstag weiter

Viele Urlauber konnten deshalb ihre Flüge nicht erreichen. Am Sonntag waren zusätzliche Fähren eingesetzt worden, um den Inselbesuchern und Einheimischen vor dem Streik die Reise aufs Festland zu ermöglichen. Die PNO sprach am Montag von einer großen Beteiligung an der Arbeitsniederlegung und kündigte eine Fortsetzung an. Ab Dienstagmorgen um 5.00 Uhr MESZ werde ein weiterer 24-stündiger Streik folgen.

Die Aktion kommt ausgerechnet zum Ende der Sommerferien in Europa. Der Branchenverband SEEN erklärte, der Ausstand habe zu "ernsten Problemen" geführt. Touristen säßen auf abgelegenen Inseln fest und hätten keine Möglichkeit, ihre gebuchten Flüge nach Hause anzutreten. Hotels bekamen die Auswirkungen des Streiks durch Stornierungen zu spüren, außerdem gelangten wichtige Lieferungen nicht zu den Inseln.

Anfang September machen noch viele Touristen Urlaub in Griechenland. Außerdem kehren Zehntausende mehrheitlich einheimische Touristen aus ihrem Urlaub auf den Inseln zurück in die Ballungszentren. Die Reedereien hatten die Reisenden schon in der vergangenen Woche informiert und vorsichtshalber keine Tickets für Montag ausgegeben.

(APA/dpa)

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