Wenn es politisch unbequem wird, dann tendieren Künstler zu Formalismus oder Aktivismus. Machen sie es sich zu einfach? Schwer zu sagen. Auffällig sind in Wien derzeit mehrere Gruppenausstellungen zu Krieg, Friede, Freiheit.
Sie können es einem nie recht machen, die Künstler: Einmal sind sie zu unpolitisch, dann wieder zu aktivistisch, zu schön, zu schwierig, zu platt, zu verschwurbelt. Das mag mit traditionell so hohen wie unterschiedlichen Ansprüchen zu tun haben, die Menschen an Kunst stellen. Es wundert nicht, dass eine (renommierte) künstlerische Avantgarde, wenn die Zeiten politisch härter werden, daher den Rückzug antritt, ins Aktivistische oder Formalistische. Letzteres kann, wie das deutsche Kunstmagazin „Art“ schreibt, in Ungarn beobachtet werden. Aus Polen, aus Italien hört, sieht man wenig. Auch hierzulande wundern sich einige, warum sich die österreichische Szene intellektuell so bedeckt hält. Was in Wien allerdings Anfang dieser Herbstsaison auffällt, ist eine Häufung thematisch explizit politischer Gruppenausstellungen.