Do&Co ist wieder im ATX, Wirecard wird DAX-Wert

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Nun sind die Änderungen fix: Im September werden mehrere Börsenindizes neu zusammengesetzt. Indexfonds müssen nachziehen.

Wien. Das Cateringunternehmen Do&Co ist ab 24. September wieder im österreichischen Leitindex ATX vertreten, wie die Wiener Börse mitteilte. Die Baufirma Porr muss das Feld räumen. Der Grund: Do&Co habe sowohl einen höheren Handelsumsatz als auch eine größere Streubesitzkapitalisierung. Die neue Zusammensetzung des ATX wird am Montag, 24. September 2018, wirksam.

Alle sechs Monate (März und September) wird überprüft, welche Firmen das größte Börsengewicht in Österreich haben und daher in den Leitindex aufgenommen werden. Entscheidend sind der tägliche Durchschnittsumsatz an der Börse und die Marktkapitalisierung des Streubesitzes der Unternehmen.

In beiden Kategorien müssen es Unternehmen zumindest unter die besten 25 schaffen, um in den 20 Werte umfassenden ATX aufgenommen zu werden.

Der Einfluss von Do&Co im Index dürfte vorerst klein sein. Vorgänger Porr bringt es auf ein Gewicht von 0,6 Prozent. ATX-Schwergewichte sind hingegen die Erste Group (20 Prozent), die OMV (15) und die Voestalpine (neun Prozent).

In Deutschland kommt es bei den Indizes zu wesentlich einschneidenderen Änderungen: Wie bereits erwartet, muss die Commerzbank, ein Gründungsmitglied des Frankfurter Leitindex DAX, dem Zahlungsabwickler Wirecard weichen. Dieser bringt es übrigens auf eine Marktkapitalisierung von 24 Mrd. Euro, das ist doppelt so viel wie bei der Commerzbank und inzwischen auch mehr als bei der Deutschen Bank.

Nebenwerte-Indizes größer

Kriterien, um in den 30 Werte umfassenden DAX aufgenommen zu werden, sind ebenfalls Größe (Free-Float-Marktkapitalisierung) und Liquidität (Orderbuchumsatz). Die größten DAX-Werte sind derzeit das Softwareunternehmen SAP, der Industriekonzern Siemens sowie der Versicherer Allianz.

Die Commerzbank ist ab 24. September dann im Mittelwerte-Index MDAX enthalten. Dieser wird ausgeweitet und umfasst künftig 60 Werte, der Kleinunternehmen-Index SDAX wird auf 70 Titel aufgestockt (zuvor hatten beide je 50). Grund sind die Änderungen beim TecDAX. Er umfasst zwar wie bisher 30 Werte, diese können künftig aber auch in einem der drei anderen Indizes (DAX, MDAX oder SDAX) enthalten sein. Somit bleibt Wirecard auch im TecDAX, doch werden auch die drei DAX-Werte SAP,Infineon und Deutsche Telekom in diesen Index einziehen. (Dafür müssen das Solartechnikunternehmen SMA Solar, die Biotechfirma Medigene und das 3-D-Drucker-Unternehmen SLM Solutions weichen.)

Größter MDAX-Wert ist derzeit übrigens kein deutsches mittelgroßes Unternehmen, sondern der französisch-deutsche Luftfahrtkonzern Airbus, der vor allem an der Euronext in Paris gehandelt wird. Mit einer Marktkapitalisierung von 81 Mrd. Euro (davon 73,6 Prozent im Streubesitz) ist Airbus größer als 28 der 30 DAX-Werte.

Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes exakt nachbilden (ETFs). Dort muss dann umgeschichtet werden, was in der Regel Einfluss auf die Aktienkurse hat. (ag./b. l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.09.2018)

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