Überholmanöver mit voller Härte

Philipp Eng.
Philipp Eng.(c) APA/HANS PUNZ (HANS PUNZ)
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Motorsport. Der spannende Titelkampf in der DTM-Serie geht in Spielberg in die erste Entscheidung. Philipp Eng und Lucas Auer starten ambitioniert in den Heimauftritt.

Spielberg/Wien. Spannung pur verspricht das Deutsche Tourenwagen Masters (DTM), das an diesem Wochenende in Spielberg gastiert. Nur zwei Punkte trennen die beiden britischen Mercedes-Piloten Gary Paffett und Paul di Resta an der Spitze, auf dem Red Bull Ring (Samstag und Sonntag je 13.30 Uhr, live ORF eins) könnte als vorletzter Station vor dem Finale in Hockenheim die Vorentscheidung im Titelkampf fallen. Die Lokalmatadore Lucas Auer und Philipp Eng streben vor Heimpublikum nach Spitzenplätzen. Den Auftakt macht heute das freie Training.

Der Salzburger Eng liegt in seiner DTM-Debütsaison in der Gesamtwertung auf Rang neun und fiebert der Heimpremiere entgegen. „Mir liegt diese Strecke“, sagte der 28-Jährige, der heuer im BMW schon zwei Podestplätze vorzuweisen hat. „Es wäre natürlich der perfekte Ort für den ersten Sieg.“ Auer absolviert sein viertes DTM-Jahr und reist als Siebenter zu den Heimrennen an. Diese brachten ihm bislang wenig Glück: Im Vorjahr verspielte der Tiroler mit einem achten Rang und einem Ausfall in Spielberg seine Chancen auf den Gesamtsieg. „In der DTM sind Prognosen generell und hier speziell kaum möglich. Kleinigkeiten werden entscheiden“, erklärte der 24-Jährige. „Bei uns ist man maximal eine Zehntel schneller in einer Runde als der Vordermann. Das macht die Überholmanöver so hart. Du musst dich beim Bremsen vorbeisetzen.“ Ob Auer 2019 noch einmal mit der DTM-Serie nach Spielberg kommt, steht ob seines auslaufenden Vertrags und des Ausstiegs von Mercedes in den Sternen. Bislang wollte er sich zu seiner Zukunft nicht äußern.

Als prominenter Gaststarter wird in Spielberg Sebastien Ogier für Mercedes an den Start gehen. „Als mehrfacher Weltmeister ist er natürlich ein Superstar im Rallye-Bereich. Es ist super, dass uns solche Fahrer auf dem Radar haben“, betonte DTM-Chef Gerhard Berger. Die Gewöhnung an das neue Auto werde eine große Herausforderung für den Franzosen, „aber ich traue ihm das schon zu“, so der Tiroler und erinnerte an den Gastauftritt von Alex Zanardi. Der beinamputierte Ex-F1-Pilot trat bei den Nachtrennen in Misano in einem eigens umgebauten BMW an und begeisterte mit Platz fünf. „Es war sehr berührend, das mitzuerleben“, sagte Berger.

Alle Augen auf Schumacher jr.

Im Blickpunkt steht auch ein Mann aus dem Rahmenrennen: Mick Schumacher hat zuletzt in der Formel 3 dominiert und greift in Spielberg (Samstag 11.25 Uhr, live ORF Sport+) nach der EM-Führung. „Mick zeigt die Schumacher-Gene, seine Leistungen sind beeindruckend“, schwärmte Berger. „Er kann es definitiv in die Formel 1 schaffen.“ Der 19-jährige Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher hat sechs der letzten zehn Rennen gewonnen, Ferdinand Habsburg kommt als EM-13. zum Heimspiel. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2018)

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