Wiener ÖVP fordert Aufklärung rund um Verkauf der Trabrennbahn Krieau

Fabry
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Ein ehemaliges Vereinsmitglied kritisiert fehlende Investitionen in die Sportstätte und glaubt, dass der Wiener Trabrennverband die Anlage absichtlich gegen die Wand fahre.

Die Wiener ÖVP fordert Aufklärung rund um den Verkauf der Trabrennbahn Krieau. Kritisiert wird, dass der Deal nicht transparent abgelaufen sei und die Sportstätte zu wenig Unterstützung vonseiten der Stadt erhalte. Bei einem Pressetermin am Freitag berichtete Werner Krenek, ein ehemaliger Pferdebesitzer in der Krieau, von seiner Sorge, dass diese absichtlich an die Wand gefahren werde.

Die Stadt verkaufte die Flächen rund um die Trabrennbahn an einen privaten Immobilienentwickler. Dort entstand der neue Stadtteil "Viertel Zwei". Bereits vor einigen Jahren war Kritik laut geworden, dass die Grundstücke zu günstig verkauft worden seien. Im heurigen Sommer wurde schließlich, wie "Profil" berichtete, auch die Trabrennbahn selbst an "Viertel Zwei" verkauft. Der Wiener Trabrennverein (WTV) besitzt ein Pachtrecht.

"Kein Platz mehr für den Trabrennsport"

Krenek, der kein Mitglied des Vereins mehr ist, glaubt, dass die Rennbahn absichtlich heruntergewirtschaftet werde. Das Gelände werde "immer verwahrloster", kritisierte er: "Offensichtlich wird nichts investiert." Auch die versprochenen neuen Stallungen seien nicht gebaut worden. "Der Grund ist offensichtlich: Sie wollen irgendwann einmal sagen, es rechnet sich nicht mehr", glaubt Krenek. Während es vor fünf Jahren noch 400 Pferde gegeben habe, gebe es mittlerweile "nur noch 50 und ein paar Fiakerpferde", so Krenek. "Sukzessive übernimmt Viertel Zwei ein Grundstück nach dem anderen, am Ende des Tages bleibt für den Trabrennsport kein Platz mehr", meinte Krenek.

An den Beispielen Ebreichsdorf oder Baden sehe man, dass der Trabrennsport sehr wohl funktioniere. "In Wien ist das offenbar nicht mehr gewünscht", kritisierte ein Sprecher der ÖVP.

Stadt: Nicht zu günstig verkauft

Ein Sprecher der Wohnbaustradträtin Kathrin Gaal (SPÖ) weist den Vorwurf, dass die Stadt die Grundstücke zu günstig verkauft habe, zurück. Man habe sich vor Jahren dazu entschlossen, dieses brach liegende Stadtgebiet gemeinsam mit einem privaten Investor - der IC Development - zu entwickeln. An derartigen Standorten, in die der künftige Investor viel Geld stecken würde, sei es in der Branche üblich, anfangs einen niedrigen Preis im Vertrag zu haben und dann, je nachdem was dort entwickelt wird, einen definitiven Endpreis festzulegen und adäquate Nachzahlungen zu verlangen.

Auch der Präsident des Wiener Trabrennvereins (WTV), Peter Truzla,  weist die Vorwürfe des ehemaligen Vereinsmitglied Krenek zurück. Es gebe laufend Investitionen. Da Krenek Vereinsmitglieder immer wieder in Foren beschimpft und diskreditiert habe, bestehe gegen ihn ein Platzverbot in der Krieau.

(Apa/mpm)

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